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Marktoberdorf
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Mit dem Kielzugvogel vorn: Herbert und Elisabeth Kujan aus Marktoberdorf sind erstmals deutsche Meister

Beim Segeln in Bestform

Karriere im „hohen Alter“: Herbert Kujan und seine Frau sind erstmals deutsche Meister

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    Herbert und Elisabeth Kujan haben beim Segeln mit dem Kielzugvogel zum ersten Mal die internationale deutsche Meisterschaft gewonnen. Welche große Regatta nun für die Marktoberdorfer folgt.
    Herbert und Elisabeth Kujan haben beim Segeln mit dem Kielzugvogel zum ersten Mal die internationale deutsche Meisterschaft gewonnen. Welche große Regatta nun für die Marktoberdorfer folgt. Foto: privat

    Als Favorit ins Boot zu steigen, ist Herbert Kujan eigentlich überhaupt nicht recht. Doch was soll er machen? Es läuft nun einmal sehr gut. Im Kielzugvogel dominiert der Marktoberdorfer Segler gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth an der Vorschot die Konkurrenz. So auch bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft auf dem Wörthsee. Wieder lagen Kujans vorn und holten sich den Titel.

    Zum ersten Mal in seiner jahrzehntelangen Karriere hat sich für ihn dieser Traum erfüllt. „Oft hat bisher das Glück gefehlt. Diesmal habe ich endlich im hohen Alter das Ziel erreicht, mit dem KZV Meister zu werden“, sagt der 64-Jährige.

    Dramatik pur: Gewitterwalze rollt auf Marktoberdorfer Segler zu

    Rechtzeitig reisten Kujans an den Wörthsee. Bei der Vorbereitung herrschten perfekte Windverhältnisse. Doch als es ernst wurde, schlug das Wetter Kapriolen. Schnell wurde bei eher drehenden Winden die erste Wettfahrt absolviert. Sie endete mit einem Sieg für Kujans. Schwierig war es gewesen, gutes Taktieren angesagt. Wenig später ging es ein zweites Mal aufs Wasser. Weil nur eine Sturmvorwarnung vorhergesagt war, erlaubten das die Regularien. Doch aus der Vorwarnung wurde bald eine Warnung. „Eine Gewitterwalze rollte auf uns zu.“ Alle schafften es noch in den sicheren Hafen.

    Am zweiten Tag ein ähnliches Bild. Er war geprägt von Frühstarts, Fehlstarts und Verschiebungen. Am Ende war es trotzdem möglich, vier reguläre Wettfahrten zu absolvieren. Mindestens vier waren insgesamt nötig, damit die Regatta überhaupt als Meisterschaft gewertet werden kann.

    Es wurde ein anstrengender Tag für alle. Sieben Stunden lang kämpften die Crews gegen den Wind und um Punkte. Für Kujans vom Segelclub Füssen Forggensee lief es bestens. Ein Tagessieg, ein dritter und ein vierter Platz. Ein sechster Platz ging als Streichergebnis ein.

    Die nächste Herausforderung wartet auf der Ostsee

    Am letzten Regattatag wurde noch einmal alles versucht. „Aber der Wind war unstetig und keine faire Wettfahrt möglich“, beschreibt es Herbert Kujan. Damit endete die Meisterschaft vorzeitig. Die Allgäuer durften sich feiern lassen. Die Favoriten hatten sie den Titel geholt. „Der zweite Tag war sehr anstrengend. Da sind wir alle früh ins Bett. Dafür wurde es am nächsten Tag nach der Siegerehrung umso länger. Es war eine sehr emotionale Geschichte.“ Denn es gehörte schon einiges dazu, sich gegen ein derart hochkarätiges Feld durchzusetzen. 28 Schiffe waren am Start.

    Damit gehören die Marktoberdorfer auch in den nächsten Tagen bei der Travemünder Woche vor den Toren Lübecks zum engeren Favoritenkreis. Vor drei Jahren hatten diese schon einmal gewonnen. Sie nehmen dieses große Segelereignis gerne mit. Das Ergebnis ist ihnen zwar nicht ganz egal, aber: „Die wichtigste Regatta in diesem Jahr war die deutsche Meisterschaft.“

    Dadurch haben sie sich für ein weiteres Highlight qualifiziert: die Regatta „Meister der Meister“ in Hamburg. Die Besten aller Klassen treten da gegeneinander an. „Da waren wir noch nie dabei.“ Also selbst „im hohen Alter“ noch mal etwas Neues.

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