Das Jugendblasorchester Marktoberdorf (JBO) hat eine besondere musikalische Begegnung hinter sich. Das JBO ist mit der Rathfarnham Concert Band Society (RCBS) aus Dublin in der St. Magnuskirche aufgetreten. Los ging der Tag aber bereits am Vormittag. Denn die Marktoberdorfer und ihre internationalen Gäste gaben ein Standkonzert in Hohenschwangau. Zwischen Blasmusik und Blick auf die Königsschlösser entwickelte sich nicht nur ein musikalisches Band, wie JBO-Dirigent Thomas Wieser erzählt.
So kam das Konzert mit den Iren zustande
Dass das JBO zusammen mit dem RCBS aus Dublin spielt, ist einer Idee von Thomas Wieser zu verdanken. „Die Mieterin meiner Mutter ist mit einem Iren liiert, den ich zu einem Konzert von uns eingeladen habe“, erzählte Wieser bereits im Vorfeld. Aus der Begegnung ist bei dem Dirigenten des JBOs die Idee entstanden, eine Konzertreise nach Irland zu unternehmen. Wieser reiste vorab privat nach Irland, traf Vincent Kennedy, den „musical director“ des Orchesters, und lud die Iren nach Marktoberdorf ein.
Vor Kurzem war es nun so weit. Der Reisebus aus München, wo die Iren untergebracht waren, traf im Allgäu ein. „Wir haben sie bei ihrer Ankunft mit einem Marsch überrascht“, erzählt Wieser. Anschließend gaben die Orchester gemeinsam ein Standkonzert. 160 Musikerinnen und Musiker spielten zusammen. „Es haben sich sofort ganz tolle Kontakte entwickelt“, erzählt Wieser.
Am Nachmittag ging es schließlich in der St. Magnuskirche in Marktoberdorf weiter. Das Konzert war gut besucht. Unter den Zuhörern befand sich auch ein besonderer Gast: der irische Generalkonsul, der extra aus München gekommen war. Das Programm war bunt gemischt. Die Iren gaben beispielsweise „Oh Danny Boy“ zum Besten. Die Marktoberdorfer spielten „To My Country“ und „Klang der Alpen“. Wieser machte es sich zur Aufgabe, die Heimat musikalisch zu vertonen. „Wir haben Kuhglocken verwendet und sind damit durch die Kirche gelaufen“, erzählt er. Das Publikum dankte mit Standing Ovations.
Auch Marktoberdorfer sind nach Irland eingeladen
Der eigentliche Erfolg des Konzerts seien jedoch die Freundschaften, die sich dadurch entwickelt haben. Die Jugendlichen musizierten nicht nur zusammen, sie begegneten sich auch abseits der Konzerte. „Wir haben gemeinsam Mittag gemacht und gemeinsam zu Abend gegessen.“ Die blauen Pullover, die die Iren trugen, mischten sich schnell mit den roten Trachten der JBOler. „Es war ein schöner, authentischer Abend“, sagt Wieser. Und: Auch die Marktoberdorfer sind nun nach Irland eingeladen. Wann es so weit ist, kann Wieser jedoch bislang nicht sagen. Denn auch im nächsten Jahr stehen beim JBO zahlreiche Projekte an.
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