Startseite
Icon Pfeil nach unten
Marktoberdorf
Icon Pfeil nach unten

Tipps vom Bund Naturschutz Ostallgäu: Der richtige Umgang mit Vogelbabys

Natur

Tipps vom Bund Naturschutz Ostallgäu: Der richtige Umgang mit Vogelbabys

    • |
    • |
    Wenn ein Jungvogel sich außerhalb des Nests befindet, bedeutet das nicht immer, dass er Hilfe braucht.
    Wenn ein Jungvogel sich außerhalb des Nests befindet, bedeutet das nicht immer, dass er Hilfe braucht. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Jetzt kann man sie wieder überall beobachten: Vogelkinder. Sie hüpfen durch die Büsche und am Boden entlang und warten darauf, von den Eltern gefüttert zu werden. „Für viele Menschen sieht es so aus, als ob die Jungvögel Hilfe brauchen, vor allem, wenn sie sich nicht von der Stelle bewegen. Doch in einer solchen Situation muss man gut überlegen, was das Richtige ist“, erklärt Josef Kreuzer, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren. (Lesen Sie dazu auch: Autofahrerin findet verletzten Mäusebussard in Marktoberdorf)

    Meistens sollte man Jungvögel in Ruhe lassen

    Vermeintlich verlassene Jungvögel sollte man in den meisten Fällen lieber in Ruhe lassen. Falsche Tierliebe schadet. Der Bund Naturschutz gibt Tipps, wie man sich in einer solchen Situation verhalten sollte.

    Nestling oder Ästling?

    Zuerst muss geklärt werden, ob es sich um einen Nestling oder einen Ästling handelt. Nestlinge sind Jungvögel, die noch im Nest der Eltern leben. Ästlinge sind ebenfalls noch Jungvögel, die das Nest jedoch schon verlassen haben und selbstständig auf Ästen oder auf dem Boden sitzen können. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden ist, dass Nestlinge noch kein vollständiges Federkleid besitzen und im Gegensatz zu Ästlingen nicht auf den eigenen Füßen stehen, sondern auf ihrem gesamten unteren Beinabschnitt sitzen.

    Ein Nestling, der möglicherweise aus dem Nest gefallen ist, benötigt Hilfe, da er allein noch nicht überlebensfähig ist. „Wenn das Nest in der Nähe ist, kann man diese herausgefallenen Vögel einfach vorsichtig zurücksetzen. Die Eltern stören sich nicht daran“, sagt Kreuzer. Anders sehe es bei flüggen Jungvögeln am Boden aus – erkennbar am vollständigen Gefieder. „Diese Vögel sollte man in den meisten Fällen in Ruhe lassen. In der Regel werden sie von den Eltern am Boden versorgt oder durch bestimmte Rufe zum Fliegen animiert“, sagt der Vorsitzende der Kreisgruppe. Drohe dem flüggen Jungvogel aber unmittelbare Gefahr – etwa durch Katzen oder den Straßenverkehr – könne man den Vogel an einen geschützten Ort, beispielsweise in eine dichte Hecke, setzen. Der Ort sollte aber unbedingt in der Nähe des Fundortes sein. „Die Vogeleltern beobachten die Situation genau und finden ihren Nachwuchs wieder.“

    Verletzten Vögeln auf jeden Faöö helfen

    Um offensichtlich verletzte Vögel sollte man sich in jedem Fall kümmern. Diese sollten vorsichtig aufgelesen und zu einem Tierarzt gebracht werden - beispielsweise in einem Karton mit einem Handtuch .

    Und noch ein wichtiger Hinweis: Während der Vogelbrutzeit vom 1. März bis zum 30. September ist es verboten, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze abzuschneiden oder zu beseitigen. Viele Vögel haben hier Nester gebaut und versorgen ihre Jungen. Erlaubt ist nur der schonende Schnitt. Lassen sich bestimmte Arbeiten wie schonende Formschnitte nicht aufschieben, sollte die Hecke unbedingt zuvor nach Nestern und Jungtieren abgesucht werden.

    Lesen Sie dazu auch: Tierisch süß: Das sind die süßesten Tierbilder aus Marktoberdorf

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden