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Too Good To Go in Marktoberdorf: Welche Anbieter dabei sind – und warum

Angebote über Handy-App

„Too Good To Go“: Wie Hotel und Tankstelle in Marktoberdorf Lebensmittel vor dem Müll retten

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    Lebensmittel vor dem Müll retten: Das will das Unternehmen „Too Good To Go“. In Marktoberdorf machen zwei Betriebe mit.
    Lebensmittel vor dem Müll retten: Das will das Unternehmen „Too Good To Go“. In Marktoberdorf machen zwei Betriebe mit. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    79 Kilogramm Lebensmittel: So viel werfen deutsche Menschen jährlich zu Hause in den Müll. Diesen Pro-Kopf-Durchschnitt hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2021 ermittelt. Dem Unternehmen „Too Good To Go“ ist das ein Dorn im Auge – es will Nahrungsmittel vor der Tonne retten. Das Ziel: ein Planet ohne Lebensmittelverschwendung. Um diesen Traum zu verwirklichen, betreibt „Too Good To Go“ eine Handy-App, über die Geschäfte überschüssige Lebensmittel vergünstigt anbieten können – statt sie im Müll zu entsorgen. Auch in Marktoberdorf beteiligen sich zwei Anbieter an dem Konzept.

    Marktoberdorfer Hotel bietet übrige Lebensmittel vom Frühstücksbuffet

    Einer ist das „Arthotel Ana Panorama“ in der Bahnhofsstraße . Das Hotel mit 60 Zimmern stellt überschüssige Lebensmittel seines Frühstücksbuffets bereit. Am späten Vormittag, zwischen 10.15 und 10.45 Uhr, können Nutzerinnen und Nutzer der „Too Good To Go“-App dort eine sogenannte Frühstücksbox abholen. Der Preis: vier Euro. Was genau drin ist, bleibt eine Überraschung. Das Hotel füllt die Box mit den Nahrungsmitteln, die Gäste nicht wählten.

    Hotelleiterin Hildegard Heumann sagt, beim Frühstück bleibe viel übrig, das sonst weggeworfen werde. Die Resonanz der Kunden sei gut, pro Tag werden bis zu drei Boxen abgeholt. Heumann wünscht sich, dass sich noch mehr Betriebe in Marktoberdorf dem Konzept anschließen.

    Die vier Euro pro Box brächten dem Hotel kaum Gewinn, erklärt ein Mitarbeiter. „Es zählt eher der Gedanke, dass es nicht im Müll landet.“ Das sei auch ein gewisser Werbefaktor.

    Jet-Tankstelle Marktoberdorf: Überraschungstüte mit Backwaren

    „Too Good To Go“ erhält eine Provision für jeden Verkauf, teilt Pressesprecherin Nora Walraph auf Anfrage unserer Redaktion mit. Dieser Anteil variiere, die Anbieter erhielten aber den Großteil des Verkaufspreises – und somit Geld „für Produkte, die sonst im Müll gelandet wären“. Weitere Vorteile für die Partner laut Walraph: besseres Firmenimage, neue Zielgruppen – etwa durch Sichtbarkeit in der App – und Flexibilität mit überschüssigen Lebensmitteln. Denn die Überraschungstüten können in beliebigem Umfang angeboten werden.

    An der Jet-Tankstelle in der Kaufbeurener Straße in Marktoberdorf können App-Nutzer abends zwischen 21 und 22 Uhr eine Tüte abholen – für 3,50 Euro. Enthalten: überschüssige Snacks aus dem Backshop, manchmal auch Produkte aus dem Tankstellenverkauf. Wie bei den „Arthotels Ana“ beteiligen sich mehrere Standorte der Jet-Kette an dem Konzept.

    „Too Good To Go“ träumt von Planet ohne Lebensmittelverschwendung

    Insgesamt gibt es in Deutschland 26.000 Partnerbetriebe und 15 Millionen App-Nutzer, teilt Walraph mit. Und das Vertriebsteam von „Too Good To Go“ versucht, weitere Geschäfte von einer Teilnahme zu überzeugen. Denn jedes weggeworfene Lebensmittel bedeute gleichzeitig, dass Wasser, landwirtschaftliche Fläche und Arbeitskraft verschwendet werde – und unnötige klimaschädliche Emissionen entstanden sind.

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