Das schöne Wetter hat viele Menschen zu Ausflügen in die Natur eingeladen. Doch mit den steigenden Temperaturen sind auch die Zecken unterwegs. Wegen des milden Winters sind die blutsaugenden Spinnentiere frühzeitig in großer Anzahl aktiv geworden, warnen die Johanniter.
Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf. Anders als viele glauben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Dann suchen sie nach einer dünnhäutigen Stelle, um sich festzubeißen. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.
Vor Zecken schützen: Nach dem Naturbesuch gründlich absuchen
„Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder“, erklärt Marcus Röhe, Sachgebietsleitung Bildung bei den Johannitern in Bayerisch Schwaben. „Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf.“
Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt“, rät Röhe. „Die Erreger gelangen zwölf bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.“ Idealerweise hebelt man die Zecken mit einer Pinzette oder einem Instrument zur Zeckenentfernung heraus. Dann sollte die Wunde desinfiziert werden. Nie sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff oder Öl zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondern kann – das erhöht die Infektionsgefahr.
Borreliose: So erkennt man die Krankheit
Haben es die Borreliose-Erreger doch in den Körper geschafft, bildet sich meist ein rötlicher Hof an der Einstichstelle. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig tritt die Rötung erst ein paar Tage nach dem Stich auf. „Die Diagnose ist nicht immer einfach“, sagt Röhe. „Manchmal bleibt die Rötung aus. Auch bei Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man zum Arzt.“ Unbehandelt kann Lyme-Borreliose zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen.
Das zügige Entfernen der Zecke schützt nicht vor den Erregern der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten kommen kann. Die Johanniter empfehlen allen, die in Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen, ihren Impfschutz zu überprüfen. Für den vollen Schutz sind drei Impfungen nötig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte nach neun bis zwölf Monaten. Dann besteht Schutz für mindestens drei Jahre.
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