Gewitter treten selten alleine auf. Blitzschläge, Sturm- und Orkanböen, Hagel und Starkregen können das Wetterereignis begleiten. Das kann gefährlich werden.
Bild: Robert Michael, dpa (Symbolbild)
Gewitter treten selten alleine auf. Blitzschläge, Sturm- und Orkanböen, Hagel und Starkregen können das Wetterereignis begleiten. Das kann gefährlich werden.
Bild: Robert Michael, dpa (Symbolbild)
Starkregen, Stürme, Gewitter, starker Schneefall aber auch extreme Hitze: Solche und andere Wettereignisse können Gefahren mit sich bringen. In Deutschland ist laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Warnungen vor wetterbezogenen Gefahren zuständig. Warnmeldungen teilt der DWD in vier Warnstufen ein. Welche das sind und welche Warnkriterien es gibt, lesen Sie hier.
Der DWD unterscheidet die Warnstufen 1 bis 4 und stellt diese anhand einer Farbskala dar - von Gelb über Orange und Rot bis Dunkelrot. Ergänzt werden die vier Stufen durch weitere Kategorien:
Amtliche Warnungen gibt der DWD aus, wenn die erwartete Wetterentwicklung zwar nicht ungewöhnlich ist, es wetterbedingt aber trotzdem zu Gefährdungen kommen kann. Wer sich bei Warnstufe 1 im Freien aufhält, sollte sich regelmäßig über die weitere Wetterentwicklung informieren und das Verhalten entsprechend anpassen.
Auch amtliche Warnungen vor markantem Wetter kennzeichnen kein ungewöhnliches Wetterereignis, aber draußen könnte es dennoch gefährlich werden. Zudem kann es vereinzelt und örtlich zu Schäden kommen. Bei Warnstufe 2 ist also Vorsicht geboten und riskantes Verhalten sollte vermieden werden.
Das erwartete Wetter ist bei einer amtlichen Unwetterwarnung sehr gefährlich. Wetterschäden sind nicht ungewöhnlich und Aufenthalte im Freien sollten vermieden werden.
Wer bei Warstufe 3 nach draußen muss, sollte sehr vorsichtig sein. Ansonsten rät der DWD dazu, sich regelmäßig über die Wetterentwicklung zu informieren.
Die höchste Warnstufe - amtliche Warnung vor extremem Unwetter - ist erreicht, wenn der DWD das erwartete Wetter als extrem gefährlich einschätzt. Das entsprechende Wetter kann für lebensbedrohliche Situationen, große Schäden und Zerstörung sorgen. Häufig sind von solchen Wetterereignissen größere Gebiete betroffen.
Bei Warnstufe 4 sollten Aufenthalte im Freien vermieden werden. Vorsicht ist geboten und Menschen in dem betroffenen Gebiet sollten sich regelmäßig über die aktuelle Lage informieren. Zudem weist der DWD darauf hin, dass den Anweisungen von Behörden sowie von Ordnungs- und Hilfskräften gefolgt werden sollte und Personen im Risikogebiet sich auf außergewöhnliche Maßnahmen vorbereiten sollten.
Neben den vier amtlichen Warnstufen nutzt der DWD noch drei weitere Kategorien:
Die Farben für verschiedene Warnstufen und Kategorien nutzt der DWD auch online für die Darstellung der aktuellen Wetterlage auf seiner Deutschlandkarte sowie zur Kennzeichnung einzelner Meldungen.
Jedes Wetterereignis kann in die verschiedenen Warnstufen und Kategorien eingeordnet werden, nicht alle erfüllen aber die Kriterien für jede Stufe. Welche Warnkriterien es gibt und welche AuswirkungenWetterereignisse haben, lesen Sie hier.
Wind, Sturm und Orkan sind in Warnstufe 1 bis 4 eingeteilt. Die Geschwindigkeiten von Windböen werden außerdem über die Beaufort-Skala kategorisiert. Daran orientiert sich auch der DWD. Windstille herrscht auf der Beaufort-Skala bei Stufe 0 (0 Bft), ein Sturm liegt bei Stufe 9 (9 Bft) vor und ein Orkan bei der Höchststufe (12 Bft). Im Vergleich zur Einteilung des DWD gibt es aufgrund unterschiedlicher Messarten leichte Unterschiede:
Auswirkungen: Anhaltend hohe Windgeschwindigkeiten können Dächer oder Teile davon abdecken. Bäume, Strommasten, Antennen und ähnliches können vom Wind geknickt und Gegenstände mit großen Angriffsflächen, wie Markisen, Sonnenschirme oder Zelte, können durch die Böen gelöst und weggeweht werden. Die meisten Todefälle bei Sturm werden laut DWD durch herabfallende Trümmer oder herumfliegende Gegenstände verursacht. Deshalb sollten Hausbesitzer Dächer und Schornsteine regelmäßig überprüfen. Bei Sturm sollten schützende Räume nicht verlassen werden. Wer sich im Freien aufhält sollte Gebäude, Gerüste, hohe Bäume und Strommasten meiden.
Gewitter sind in den Warnstufen 1 bis 4 des DWD zu finden:
Auswirkungen: Bei Gewittern geht Gefahr nicht nur von Blitzschlägen aus, die Brände auslösen oder für erhebliche Schäden an elektronischen Geräten sorgen können. Auch begleitende Sturm- und Orkanböen sowie Hagel und Starkregen können gefährlich sein.
Für Hagel gibt es keine eigene Abstufung. Es gilt jedoch: je größer die Hagelkörner, desto größer der Schaden bei Menschen und anderen Lebewesen, Pflanzen sowie Gegenständen. Der Aufenthalt im Freien sollte vermieden, Fenster, Türen und Dachluken sollten geschlossen und Fahrzeuge untergestellt oder mit Planen bedeckt werden.
Stark- und Dauerregen sind in den DWD-Warnstufen 2 bis 4 zu finden:
Auswirkungen: Problematisch sind Stark- und Dauerregen laut DWD nicht aufgrund des Niederschlags, sondern aufgrund der enormen Wassermassen, die abfließen müssen. Besonders im Sommer kann es zu Überflutungen oder volllaufenden Kellern kommen. Je nach Dauer und Intesität von Regen können erst kleine Bäche und Flüsse sowie später auch größere Gewässer über die Ufer treten. Auch Erdrutsche oder Murenabgänge können durch heftigen Regen ausgelöst werden.
Der DWD unterscheidet bei Schneefall zwischen dem Flachland bis 800 Meter und dem Berglandüber 800 Meter. Zu finden ist Schneefall in den Warnstufen 1 bis 4, Schneeverwehungen in den Stufen 2 bis 4:
Auswirkungen: Besonders im Tiefland führen Schneefälle immer wieder zu Verkehrsbehinderungen und starken Sichteinschränkungen. Deshalb rät der DWD Autofahrten bei starken Schneefällen zu vermeiden. Schneeverwehungen entstehen, wenn es nicht nur schneit, sondern auch Wind weht. Sie können den Straßenverkehr ebenfalls beeinträchtigen. In Gebirgslagen führen heftige Schneefälle zu Lawinen. In Europa gibt es fünf Lawinen-Gefahrenstufen.
Glatteis und Glätte sind in den Warnstufen 1 bis 4 zu finden. Frost hat der DWD in die Stufen 1 und 2 eingeteilt:
Auswirkungen: Festgefahrener Schnee, Schneematsch und Reif sowie Wasser und Schnee können durch Überfrieren oder Gefrieren für glatte Straßen und Wege sorgen. Besonders gefährlich ist laut DWD Glatteis oder Blitzeis, das entsteht, wenn Regen auf gefrorenen Boden fällt. Ist Glatteis angesagt, rät der DWD von Autofahrten ab und empfiehlt wenn möglich Zuhause zu bleiben.
Nebel ist in den Warnstufen des DWD nur in Stufe 1 vertreten:
Auswirkungen: Besonders im Herbst und Winter und in der Nähe von Gewässern kann es zu Nebel kommen. Er entsteht, wenn Wasser bei niedrigen Temperaturen kondensiert. Besonders im Straßenverkehr ist Nebel gefährlich, denn Nebelschwaden können die Sichtverhältnisse zum Teil erheblich einschränken.
Tauwetter teilt der DWD in die Warstufen 2 und 3 ein. Dabei geht es bei steigenden Temperaturen um die Wasser-Abflussmenge durch Regen und eine abtauende Schneedecke. Bezeichnet wird das als Niederschlagsdargebot:
Auswirkungen: Wird es Richtung Frühling langsam wärmer, sorgen Plusgrade für schmelzenden Schnee. Dabei fließt laut DWD schnell viel Wasser ab. Kommen Regen und ein noch gefrorener Boden hinzu, kann es zu Hochwasser an Bächen und Flüssen kommen.
Hitze und übermäßige UV-Strahlenbelastung sind in den Warnstufen 1 und 2 zu finden:
Auswirkungen: Besonders im Sommer kann extreme Hitze gefährlich werden. Menschen sollten die hohen Temperaturen nicht unterschätzen und auch Kinder sowie Haustiere schützen.
Wie hoch ist aktuell die Gefahr vor Hochwasser? Darüber geben in Bayern vier Meldestufen Auskunft. Was jede Stufe bedeutet, erläutert unser Überblick.