Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG, Ende Februar in Fulda. Die Gewerkschaft bestreikt viele Bahnunternehmen in Deutschland.
Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Archivbild)
Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG, Ende Februar in Fulda. Die Gewerkschaft bestreikt viele Bahnunternehmen in Deutschland.
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Bei der Bahn läuft der nächste Streik: Seit Sonntagabend gibt es Zugausfälle.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hatte den Termin für den 50-stündigen Warnstreik am Donnerstag angekündigt. Am Samstag wurde dann bekannt, dass es zumindest bei der Deutschen Bahn (DB) vorerst keinen Streik geben soll, da es vor dem Arbeitsgericht einen Vergleich zwischen dem Unternehmen und der EVG gab und nun nach Lösungen im Tarifstreit gesucht wird.
Die EVG verhandelt aber auch mit etwa 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmenüber höhere Löhne. Dort findet der 50 Stunden lange Bahn-Streik im Mai 2023 heute also dennoch statt.
Die EVG hat zum neuen Streik für den Zeitraum seit Sonntag, 14. Mai 2023, ab 22 Uhr bis zum Dienstag, 16. Mai 2023, um 24 Uhr aufgerufen. Der Streik soll in diesen 50 Stunden bei Bahnunternehmen stattfinden, mit denen neben der Deutsche Bahn verhandelt wird.
Die EVG gibt auf der Seite ihres Info-Magazins express an, mit welchen Bahnunternehmen abseits der DB verhandelt wird. Neben der Transdev, zu der auch die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB), die Bayerische Regiobahn GmbH (BRB), die NordWestBahn GmbH (NWB) und die Württembergische Eisenbahn GmbH (WEG) gehören, werden diese Unternehmen angegeben:
Region Süd (
Region Südwest (Bahn-Streik in Baden-Württemberg)
Region West
Region Nord
Weitere Unternehmen:
Allerdings sollen nicht alle davon vom Streik betroffen sein. Welche davon ausgenommen sind, teilte die EVG nicht mit.
Bei der Deutschen Bahn soll der Fernverkehr am Dienstag wieder normal fahren, nachdem es am Montag wegen der Umplanungen noch viele Zugausfälle gegeben hatte. Bei den vom Streik betoffenen Bahnunternehmen gibt es aber spürbare Einschränkungen.
Der nun von der EVG angekündigte Bahn-Streik ist nicht der erste in diesem Jahr. Erst am 21. April kam es zu einem großangelegten Bahnstreik, der den Bahnverkehr größtenteils lahmgelegt hatte.
Die Gewerkschaft fordert rund zwölf Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten über eine Laufzeit von zwölf Monaten. Mindestens sollen die Bruttolöhne jedoch um 650 Euro steigen.
Das Angebot der Deutschen Bahn sieht hingegen zunächst eine steuerfreie Zahlung von 2850 Euro vor. Ab März 2024 sollen die Gehälter dann in mehreren Stufen steigen: um insgesamt 10 Prozent in den unteren Lohngruppen und um insgesamt 8 Prozent in den mittleren und oberen Lohngruppen. Bei der Deuteschen Bahn arbeiten 180.000 der 230.000 Beschäftigten, für die die EVG aktuell verhandelt.
Die EVG lehnte das Bahn-Angebot als unzureichend ab. Nach de Vergleich vor dem Arbeitsgericht wird nun aber nach einem Kompromiss gesucht.
Auch Verdi droht im Mai mit Streiks. Um den Druck in den derzeit laufenden Verhandlungen beim Flughafen-Bodenpersonal aufrecht halten zu können, kündigt Verdi Ausfälle beim Abfertigungs- und Sicherheitspersonal im Mai und an Pfingsten an. Klar ist: Ein Flugstreik an Pfingsten könnte ein Chaos an den Flughäfen auslösen.
Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten haben die EVG und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den öffentlichen Verkehr bestreikt. Im März kam es bundesweit zu Zugausfällen.