Mehr als zwei Jahre nach dem schrecklichen Unfall auf einer Baustelle in Denklingen dürfte es nun zu einer juristischen Aufarbeitung des Unglücks, bei dem vier Arbeiter im Alter von 16 bis 37 Jahren ihr Leben verloren, kommen. Wie das Amtsgericht Landsberg am Mittwochnachmittag mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen die beiden Geschäftsführer des Bauunternehmens Anklage zum Amtsgericht Landsberg wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung erhoben.
Den beiden Beschuldigten wird durch die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dass sie im Rahmen eines Neubaus zweier Gebäude durch ihre Mitarbeiter ein instabiles Traggerüst errichten ließen. Aufgrund des instabilen Traggerüsts sei die Betondecke eingestürzt und vier Mitarbeiter seien von den Betonmassen begraben worden. Eine Überprüfung des Traggerüsts durch die beiden Beschuldigten sei nicht erfolgt.
Baustellenunglück in Denklingen: Eine frisch betonierte Decke verschüttete die Arbeiter
Die Anklage sei den betreffenden Personen zugestellt worden mit der Möglichkeit innerhalb von zwei Wochen Stellung zu nehmen. Nach Ablauf der Stellungnahmefrist werde der zuständige Strafrichter über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

Bei dem Unglück auf einer Firmenbaustelle in Denklingen waren am 16. Oktober 2020 vier Arbeiter ums Leben gekommen. Sie waren dabei, einen Verbindungstrakt auf dem neuen Firmenareal zu betonieren. Als der Trakt einstürzte, wurden die vier Männer verschüttet und starben noch am Unglücksort. (AZ)