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Behindertenbeirat Memmingen im Gespräch mit den Bundestagskandidaten - Florian Dorn (CSU), Simon Kuchlbauer (AfD), Marcel Keller (SPD), Joachim Linse (Grüne), Daniel Steffen (FDP) sowie Michael Kroeschell (Freie Wähler)

Behindertenbeirat Memmingen im Gespräch mit Bundestagskandidaten

„Letztlich zählt der Mensch“

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    Die Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu mussten ihr Wissen bei einem Quiz unter Beweis stellen.
    Die Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu mussten ihr Wissen bei einem Quiz unter Beweis stellen. Foto: Maike Scholz

    „Die politische Lage ist gerade nicht gut, was Menschen mit Behinderung betrifft“, sagt Verena Gotzes. Die Vorsitzende des Behindertenbeirates blickt zu Florian Dorn (CSU), Simon Kuchlbauer (AfD), Marcel Keller (SPD), Joachim Linse (Grüne), Daniel Steffen (FDP) sowie Michael Kroeschell (Freie Wähler). Mit fester Stimme ergänzt sie: „In der Hinsicht dürfen wir keinen Schritt rückwärtsgehen. So wie wir es schon einmal in der Geschichte hatten.“ Gemeint ist die Zeit im Nationalsozialismus.

    Ihre Worte richtet sie an sechs der sieben Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu. Die Kandidatin Jennifer Merx (Die Linke) sitzt nicht mit am Tisch. Das nimmt Gotzes auf ihre Kappe: „Wir wussten nicht, dass Die Linke eine Kandidatin aufstellt.“ Dementsprechend erging keine Einladung.

    „Es gibt nichts Wichtigeres, als miteinander zu reden.“

    Verena Gotzes, Vorsitzende des Behindertenbeirates der Stadt Memmingen

    Die Mitglieder des Behindertenbeirates der Stadt Memmingen sowie weiterer inklusiver Institutionen und Vereine haben die Kandidaten in die Räumlichkeiten von Regens Wagner in Memmingen eingeladen. „Es gibt nichts Wichtigeres, als miteinander zu reden“, sagt Gotzes, die nicht nur ihre Erfahrung als Vorsitzende des Behindertenbeirates, sondern auch als Stadträtin (SPD) einbringt.

    Kandidaten für den Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu müssen Wissen bei einem Quiz beweisen

    Doch zunächst geht es um das Wissen der Kandidaten, das mithilfe eines Quiz ausgelotet werden soll. Neun Fragen, jeweils 15 Sekunden Zeit, um zu antworten: Da geht es etwa um die Frage, wie viele Menschen mit Schwerbehinderung es derzeit in Deutschland gibt oder ob ein Schwerbehindertenausweis zum Parken auf einem barrierefreien Stellplatz berechtigt. Gefragt wird nach der Behindertenrechtskonvention und der Arbeitssituation von Menschen mit Behinderung.

    Der Behindertenbeirat Memmingen hatte die Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu zu einem Austausch eingeladen.
    Der Behindertenbeirat Memmingen hatte die Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu zu einem Austausch eingeladen. Foto: Maike Scholz

    Bei einer offenen Runde werden unter anderem die Themen barrierefreies Wohnen und Gesundheitswesen angesprochen. Kurze Wege und Unterstützung von Menschen mit Behinderung in dem Umfeld, in welchem sie sich wohlfühlen: Das ist dem Christdemokraten Florian Dorn wichtig. Simon Kuchlbauer (AfD) betont, auf die Bedürfnisse Einzelner eingehen zu müssen.

    Über Betreuung, Altersvorsorge und barrierefreies Wohnen in Memmingen und im Unterallgäu

    Michael Kroeschell (Freie Wähler) bringt an, dass „super Häuser“ für eine Betreuung nicht reichen. Es benötige zudem das entsprechende Personal. Der Sozialdemokrat Marcel Keller sieht den Staat mehr in der Pflicht, um die Altersvorsorge von pflegenden Angehörigen zu sichern. Joachim Linse (Grüne) appelliert, Menschen nicht auf Zahlen herunterzubrechen, sondern zu schauen, wo Hemmnisse liegen.

    Diesen Appell nimmt ein Bewohner aus dem Haus Sophia von Regens Wagner in Legau auf: „Man muss bei allen Menschen genau hinschauen, wie man helfen kann. Letztlich zählt der Mensch.“

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