Gleich sieben „verspätete“ Fluggäste stellte die Grenzpolizei am Flughafen Memmingen am Sonntag (22.6.2025) fest. Es handelte sich dabei allesamt um Menschen aus dem Kosovo, die ihre Aufenthaltsdauer in Deutschland überschritten haben.
Spitzenreiter war nach Angaben der Polizei ein Ehepaar, das die erlaubte Aufenthaltszeit von 90 Tagen um mehr als zwei Wochen überzogen hatte. Die beiden hielten sich insgesamt 15 Tage zu lange im Schengen-Raum auf, teilen die Beamten mit.
Ein weiterer Mann (30) aus dem Kosovo war zwei Tage zu lange hier, um einen Tag hatte eine 50-jährige Frau ihre Aufenthaltsdauer überzogen.
- Lesen Sie auch: Flughafen Memmingen: Ryanair-Flug nach Unwetter umgeleitet - Passagiere landen in Köln
Flughafen Memmingen: Mutter mit zwei Kindern wird von der Polizei aufgehalten
Außerdem erschien bei der Ausreisekontrolle zum Wizzair-Flug nach Pristina/Kosovo eine 24-jährige Kosovarin mit ihren beiden Kindern, die ihren erlaubten Aufenthalt um einen Tag verlängert hatten.
Gegen die Personen leitete die Grenzpolizei jeweils Strafverfahren nach dem Aufenthaltsgesetz ein, teilen die Beamtinnen und Beamten mit. Im Anschluss konnten alle Personen ihren Flug antreten, so die Polizei abschließend.
Bei der sogenannten 90/180-Tage-Regel gilt, dass der zurückliegende Zeitraum von 180 Tagen betrachtet wird, in dem sich Drittstaatsangehörige maximal bis zu 90 Tage im Schengen-Gebiet aufhalten dürfen. Dabei werden laut Auswärtigem Amt sowohl der Tag der Einreise, als auch der Tag der Ausreise in den 90-Tage-Zeitraum einbezogen.
Wird der Zeitraum überzogen, spricht die Polizei von „Aufenthaltsüberschreitungen“. Solche entdecken die Grenzpolizistinnen und -polizisten am Flughafen Memmingen fast täglich. Im vergangenen März gingen den Beamten an einem Tag drei Flugpassagiere ins Netz, die ihren erlaubten Aufenthalt zusammen um fast 800 Tage überschritten hatten. Spitzenreiterin war eine Frau aus Georgien, die sich 384 Tage ohne Erlaubnis hier aufhielt.
Grenzpolizei am Flughafen Memmingen soll mehr Mitarbeitende bekommen
Der Flughafen Memmingen hat seit diesem Jahr eine eigene Grenzpolizeiinspektion. Aktuell sind rund 90 Polizistinnen und Polizisten am Airport im Allgäu im Einsatz. In Zukunft soll das Team auf bis zu 130 Kräfte anwachsen. Auch ein neues Dienstgebäude wird derzeit bereits gebaut.
Der Flughafen Memmingen verzeichnet seit der Corona-Pandemie ein stetiges Wachstum. Für das Jahr 2025 rechnet der Airport mit bis zu 3,5 Millionen Passagieren. Um dem steigenden Andrang gerecht zu werden, wird das Terminal erweitert: Auf einer zweiten Ebene entstehen zusätzliche Gates und Warteräume. Zudem werden Ankunfts- und Abflugbereiche künftig räumlich voneinander getrennt. Der Ausbau läuft und findet aktuell überwiegend außerhalb der Flugzeiten nachst statt.
Zahlen, Daten und Infos: Das ist der Flughafen Memmingen
- Abkürzung: FMM
- Betreiber: Flughafen Memmingen GmbH
- Terminals: 1
- Airlines: Ryanair, Wizz Air, Eurowings, Aegean Airlines, Freebird, Avanti Air, GP Aviation
- Passagiere pro Jahr: 3.242.090 (2024)
- Eröffnung: 2004
- Mitarbeiter: 379 (Stand: Ende 2024)
- Fläche: 207 Hektar
- Lage: Rund vier Kilometer östlich vom Stadtzentrum Memmingen
- Besonderheiten: Höchstgelegener Verkehrsflughafen Deutschlands (633 Meter ü. N.N.)
- Homepage: www.memmingen-airport.de
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden