Heute am Montag (23.6.2025) beginnt am Landgericht Memmingen der Prozess gegen einen 66 Jahre alten Mann, der Ende vergangenen Jahres in Mindelheim seine 87 Jahre alte Mutter getötet haben soll. Sechs Prozesstage hat die Erste Strafkammer als Schwurgericht dafür angesetzt, um anschließend ein Urteil zu fällen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rentner Totschlag vor.
Der Angeklagte, ein deutscher Staatsangehöriger, soll am Abend des 27. Dezember vergangenen Jahres seine Mutter in deren Wohnzimmer getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Tat ein Streit zwischen Mutter und Sohn vorausgegangen war. In dessen Verlauf soll der Mann seine Mutter an den Armen, dem Hals und der Schlüsselbeinregion verletzt haben. Er soll sie so lange mit beiden Händen gewürgt haben, bis sie tödliche Verletzungen erlitt und starb.
Der Mann kam zur Polizei und gestand, seine Mutter getötet zu haben
Nach der Tat war der Mann offenbar bei der Mindelheimer Polizei erschienen und hatte angegeben, seine Mutter getötet zu haben. Die Polizeibeamten nahmen ihn daraufhin vorläufig fest. Sie fuhren zum Haus der Mutter, ein Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod der Frau feststellen, wie es im Polizeibericht hieß.
Gegen den Sohn wurde kurz darauf Haftbefehl erlassen, seit 28. Dezember befindet er sich in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er bei der Tat alkoholisiert war. Etwa eindreiviertel Stunden nach dem vermeintlichen Tatzeitpunkt hat man bei dem Mann offenbar immer noch einen Blutalkoholwert von mehr als 1,4 Promille gemessen.
Worüber Sohn und Mutter gestritten haben, wird vor Gericht geklärt werden
Inwieweit sich die Alkoholisierung strafmildernd auswirken kann, wird aller Voraussicht nach vor Gericht thematisiert; ebenso wie die Frage, worüber Sohn und Mutter gestritten haben.
Der Mann erscheint nicht zum ersten Mal vor Gericht. Erst im Herbst vergangenen Jahres sagte er als Zeuge vor dem Amtsgericht aus, weil er Opfer eines Einbruchs geworden war. Zwei Männer waren in sein Haus eingestiegen, von dem sie vermutet hatten, dass es leer steht, und hatten den Mann um mehr als 135.000 Euro gebracht, die er in einem Schuhkarton versteckt hatte. Auch damals war der Mann bei der Mindelheimer Polizeiinspektion erschienen.
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