Startseite
Icon Pfeil nach unten
Memmingen
Icon Pfeil nach unten

Musiker und Kabarettist Stephan Zinner gastiert in Holzgünz im Unterallgäu

Kabarett und Musik in Holzgünz

Von amouröser Begrüßung bis Hunde-Shitstorm

    • |
    • |
    • |
    Der Musiker und Kabarettist Stephan Zinner gastierte im HoSchMi-Stadl in Holzgünz.
    Der Musiker und Kabarettist Stephan Zinner gastierte im HoSchMi-Stadl in Holzgünz. Foto: Horst Hacker

    Nicht nur der gastierende Münchner Kabarettist Stephan Zinner, berühmt geworden auf dem Nockherberg als Markus Söder, scheint Mühe gehabt zu haben, den Veranstaltungsort aufzufinden. Wie Veranstalter Markus Pfeilschifter (Memminger Kleinkunstbühne) mitteilte, waren es dennoch 375 Besucher, die in den zwischen Holzgünz und Schwaighausen liegenden ausverkauften HoSchMi-Stadl kamen.

    Bevor er die musikalische Lesung seines Buches „Prachtexemplar“ startete, stellte Zinner vor: „Also, die Lesung, die bin ich, und die zwei Oberammergauer Buam mit Quetschn und Flügelhorn, das sind musikalische“. Warum der Literat sein Werk so nennt, ließ er offen. Meint er mit „Prachtexemplar“ wohl sich selbst? Oder bezieht sich der Titel auf das Buch, von dem er selbst in ganzer glatzköpfiger und vollbärtiger Schönheit unwiderstehlich lächelt? Käufern versprach er hoch und heilig, am Büchertisch „alles zu signieren“, nur keine Körperteile.

    Das ist Zinners Lieblingslied

    Als Ouvertüre gaben die beiden Musikalischen in der Manier volkstümlich alpenländischer Folkloristen das Stück „Ängste“ zum Besten, was das Auditorium eher belustigte als verängstigte. Später folgten so profane Titel wie der vom „Anorak“ („Wo hab ich ihn nur hin, meinen A-no, Ano, Anorak?“). Oder den als Lieblingslied angekündigten Song von der lieben Holden: „Mein Weib will mich verlassen, Gott sei Dank!“ Johlendes Gelächter auch von der Damenwelt erfüllte den Saal. 

    Literat Zinner lieferte einen Reigen seiner Kurzgeschichten über Bühne, Baumarkt und Familientisch. In dem Anekdötchen „Getragene Hunde“ geht es darum, dass er einem niederbayerischen Blatt sagte: „Ich finde es doof, wenn Hunde mit ins Kabarett gebracht werden.“ Diese Aussage entfachte einen Shitstorm, für den er keinerlei Verständnis hatte. „Hätte ich gesagt, man solle alle Hunde in eine Fritteuse werfen, dann wären Worte wie ‚Hundehasser’ oder „Arschloch“ gerechtfertigt gewesen.“

    Die ewige Angst vor dem Shitstorm

    Die Begegnung mit einem Hundeherrchen, das seinen Liebsten vor dem Bauch trug, hinterließ bei Zinner nachhaltige Spuren. So habe er überlegt, wie die Mitmenschen reagieren würden, wenn er einen BH seiner Frau umschnallen würde, um die Meerschweinchen Bonny und Chacko mit Gesicht nach vorn darin zu platzieren. „Shitstorm? Wer weiß…“

    Weil er vom Keeper einer Bar mit „Hallo, mein Lieber“ begrüßt wurde, dachte er nach, kann sich aber an keine amouröse Beziehung mit diesem Herrn erinnern. Als der diese Begrüßung wiederholt und ihm dabei zuzwinkert, überkommt es ihn siedend heiß: „Bin ich in einem Puff gelandet?“

    Weil es Zinner im „HoSchMi“ so gut gefiel, machte er mit Pfeilschifter ad hoc als neuen Termin den 25. November 2025 aus.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden