Über das Telefon haben Telefonbetrüger einer Frau aus Memmingen derart Angst gemacht, dass sie letzten Endes Bargeld und Wertgegenstände im Wert von mehreren 10.000 Euro an einen vermeintlichen Gerichtsboten übergab. Nach Angaben der Polizei gaben sich die Betrüger am Telefon als eine Staatsanwältin aus, die vorgab, der Sohn der Frau hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Lesen Sie auch: Internationaler Schlag gegen mutmaßliche Enkeltrick-Betrüger
Telefonbetrüger nutzen Sorge einer Frau aus Memmingen aus
Schwer betroffen glaubte die Rentnerin den Betrügern und willigte ein, die Kaution zu bezahlen. Wie vereinbart erschien wenig später ein Mann, der sich als Gerichtsbote ausgab. Die Frau übergab vorerst lediglich Bargeld. Die falsche Staatsanwältin meldete sich anschließend erneut telefonisch und forderte für die vermeintliche Entlassung des Sohnes weitere Wertsachen. Der falsche Gerichtsbote kam ein zweites Mal und die Memmingerin übergab ihm auch die Wertgegenstände. Erst danach fiel der Betrug auf.
Die Polizei leitete unmittelbar eine Fahndung ein, aber die Suche nach dem Mann, der das Geld abgeholt hatte, blieb erfolglos. Das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Memmingen hat zwischenzeitlich die notwendigen Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei Memmingen sucht Zeuginnen und Zeugen - so beschreibt die Seniorin den Mann
Die Polizei sucht nun Zeuginnen und Zeugen. Der falsche Gerichtsbote befand sich am Mittwochabend zwischen 21.30 und 23.30 Uhr in der Gustav-Adolf-Straße oder der Tillystraße. Wer den Mann gesehen hat, wird gebeten, sich unter der Nummer 08331/1000 bei der Polizei Memmingen zu melden. Die Seniorin beschreibt ihn wie folgt:
- männlich
- etwa 1,70 Meter groß
- kräftige Statur
- dunkle Kleidung
- möglicherweise dunkler Transporter
Die Polizei Memmingen lädt zu einer Präventionsveranstaltung ein
Außerdem lädt die Polizei zu einer Infoveranstaltung bezüglich Telefonbetrug ein. Sie findet am Donnerstag, 5. Dezember 2024 ab 17.30 Uhr im Maximilian-Kolbe-Haus statt. Der Eintritt ist frei und auch eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Inhalt des Treffens wird das Phänomen des Schockanrufs sowie eine präventive Beratung dagegen sein.
So können Sie sich vor Telefonbetrug schützen - Tipps von der Polizei
Des Weiteren gibt die Polizei auch hier Tipps, wie man sich vor Telefonbetrügern schützen kann:
- Die Polizei wird Sie niemals um eine Kaution für einen Angehörigen fragen
- Kontaktieren Sie die Angehörigen selbst, um die es am Telefon geht
- Übergeben Sie kein Geld an Unbekannte
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
- Bevor Sie an eine Geldübergabe denken, sprechen Sie vorher mit einer unbeteiligten Person (z.B. Angehörigen oder Nachbarn)
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