Eine Klettertour ist am Sonntag in den Tannheimer Bergen mit einem Rettungseinsatz geendet. Ein 41-jähriger Österreicher und ein 35 Jahre alter Bayer waren von Wängle aus zu einer kombinierten Bergwander- und Klettertour gestartet. An der Gehrenspitze stiegen sie laut Polizei gegen 11 Uhr in die Kletterroute „Geburtstagsüberraschung“. Der Schwierigkeitsgrad der Route liegt bei 8.
Gehrenspitze bei Reutte: Kletterer stürzt knapp 7 Meter ins Seil
Die beiden Alpinisten wechselten sich im Vorstieg ab. Nachdem der Deutsche die sechste Expressschlinge eingehängt hatte und gerade weiterklettern wollte, rutsche er gegen 13.30 Uhr Uhr mit der Hand von einem Griff. Dabei löste sich die Schlinge wieder aus der Verankerung und der 35-Jährige fiel rund 7 Meter ins Seil. Weil er gegen die Felswand pendelte erlitt er Verletzungen an beiden Beinen. Sein Kletterpartner konnte den Gestürzten glücklicherweise halten, ihn zum Standplatz abseilen und dort fixieren.
Alpinunfall an der Gehrenspitze: Deutscher bricht sich beide Sprunggelenke
Nachdem der Österreicher einen Notruf abgesetzt hatte wurde der verletzte Kletterer mit dem Rettungshubschraubers RK2 per Seilwinde geborgen und in das Krankenhaus im nahen Reutte geflogen. Dort diagnostizierten die Ärzte bei ihm einen Bruch im linken und rechten Sprunggelenk.
An der 2163 Meter hohen Gehrenspitze, die zu den sogenannten Tannheimer Riesen zählt, sind für Kletterer zahlreiche anspruchsvolle Kletterrouten eingerichtet. Auch der Normalweg erfordert zumindest leichte Kletterei im Schwierigkeitsgrad 1+ auf der UIAA-Skala. Dabei geht es vom Gehrenjoch erst über Schrofen, dann durch eine Rinne in die Scharte zwischen Gipfel und Nebengipfel. Am Ende steigt man noch kurz über den Westgrat zum Gipfel. Die Gehrenspitze ist der östlichste Gipfel der Tannheimer Riesen. Dazu gehören auch noch die Rote Flüh, der Gimpel und die Köllenspitze.
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