Zu schnell fahren wird in Österreich künftig deutlich teurer. Das sieht ein neues Gesetzespaket der Regierung vor, das am Donnerstagsabend vom Nationalrat wie erwartet verabschiedet wurde. Das "Raserpaket" sieht unter anderem folgende Strafen vor:
- Wer 30 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, muss künftig 150 statt 70 Euro zahlen.
- Wer innerorts 40 oder außerorts 50 Stundenkilometer zu schnell ist, zahlt mindestens 300 Euro.
- Die Strafe steigt dann je nach gemessenem Tempo immer weiter an, auf bis zu 5.000 Euro. Bisher lag die Höchststrafe bei 2.180 Euro.
- Wer 80, beziehungsweise 90 Stundenkilometer zu schnell unterwegs ist, verliert außerdem sechs Monate den Führerschein und muss zur Nachschulung.
Wer wiederholt in Österreich zu schnell fährt, verliert außerdem für mindestens drei Monate seinen Führerschein.
Auch gegen illegale Straßenrennen geht die Bundesregierung in Österreich vor. Sie gelten künftig als besondere Rücksichtslosigkeit im Sinne der Verkehrszuverlässigkeit. Teilnehmer solcher Rennen müssen ihren Führerschein sechs Monate abgeben. Im Wiederholungsfall müssen Täter auch zur verkehrspsychologischen Untersuchung. In Deutschland gibt es bereits einen Straftatbestand „verbotenes Autorennen“.
Österreich: Autos von Wiederholungstätern sollen künftig beschlagnahmt werden
Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) kündigte an, dass auch die Beschlagnahme der Fahrzeuge besonders rücksichtsloser Wiederholungstäter noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll. „Wir haben in Österreich ein Problem mit extremen Rasern. Das sind einige, wenige unbelehrbare Wiederholungstäter, die mit ihrem Verhalten Menschenleben gefährden", sagte sie kürzlich.
Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hatten die Strafverschärfungen bei ihrer ersten Präsentation im März begrüßt. Sie forderten aber weitere Maßnahmen.