Das laut Polizei erfahrene Tourengeher-Trio war am Samstag gegen 8 Uhr vom Winterlager in der Hanauer Hütte aus zur Dremelscharte (2.440m) gestartet. Einen Aufstieg zur Dremelspitze brach die Gruppe ab - weil sie die Schneeverhältnisse dafür als zu schlecht einschätzte. Am Samstag herrschte am Samstag oberhalb von 1800 Metern Lawinenwarnstufe 3 - also erhebliche Lawinengefahr.
Nahe Hanauer Hütte: Tourengeher lösen Schneebrettlawine aus
Die Tourengeher planten um und fuhren südseitig bis zum Steinkar ab. Dann wollten sie auf der Westschulter zum Bergwerkskopf (2.726m) aufsteigen. Obwohl die Tourengeher beim Aufstieg in Spitzkehren Entlastungsabstände von rund zehn Metern einhielten, lösten sie oberhalb ihrer Aufstiegsspur eine etwa 60 Meter breite und 180 Meter lange Schneebrettlawine aus. Im Bereich der Westschulter des Bergwerkskopfs beträgt die Hangneigung bis zu 40 Grad. Experten legen Tourengehern nahe bei Wanstufe 3 nur Hänge mit weniger als 35 Grad zu begehen. Zudem können bei Lawinenwarnstufe 3 schon einzelne Skifahrer eine Lawine auslösen.
Die Schneemassen erfassten die ersten beiden Wintersportler und rissen sie mit. Einer der beiden Tourengeher wurde nur teilweise verschüttet, er konnte sich selbständig aus dem Schnee befreien. Der zweite Tourengeher wurde nach Stillstand der Lawine am Lawinenkegel etwa einen Meter tief verschüttet. Eine 41-jährige Deutsche wurde von der Lawine nicht erfasst und setzte über Handy einen Notruf ab.
Weitere Tourengehergruppe beobachtet Lawinenabgang
Eine zweite Tourengruppe konnte aus der Entfernung den Lawinenabgang vom Steinkar aus beobachten und machte sich sofort zum Lawinenkegel auf. Der Verschüttete wurde innerhalb kürzester Zeit geortet und ausgegraben. Ein Rettungshubschrauber brachte die beiden Tourengeher mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhasu nach Zams.
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