Umfangreiche Suche nach möglichen Verschütteten am Sonntagvormittag im Skigebiet Lech: Wie die Polizei in Vorarlberg mitteilt ging gegen 10.50 Uhr eine Lawine vom Berg Mohnenfluh ab und traf die geöffnete Schipiste „Mohnenmähder“ .
Lawine im Skigebiet Lech: Skifahrer beteiligen sich an Suchaktion
Ein Skiführer hatte das etwa zwei Meter hohe Schneebrett im Bereich der Bergstation der Steinmähderbahn festgestellt. Suchmannschaften der Bergrettung Lech versuchten umgehend, mit Lawinenhunden und Verschütteten-Suchgeräten mögliche Skifahrer unter den Schneemassen zu orten. Unterstützt wurden die Bergretter von Alpinpolizisten und Skilehrern. Selbst einige Skifahrer beteiligten sich an der Suche. Im Einsatz war zudem die Flugpolizei sowie die Besatzung eines Notarzthubschraubers.
Nach der Signalsuche wurde der gesamte Lawinenkegel mit Sondierketten gründlich abgesucht. Die Suche ergab, dass glücklicherweise keine Skifahrer verschüttet worden waren. Offenbar hatte sich das Schneebrett in einer Steilrinne unterhalb des Gipfels des Mohnenfluh gelöst. Am Unfalltag herrschte im Arlberggebiet laut Lawinenlagebericht auf dieser Höhe die Lawinenwarnstufe 2. Unterhalb von 2000 Metern hatten die Lawinenexperten Warnstufe 1 ausgegeben. Gewarnt wurde besonders vor Neu- und Triebschnee, vor allem in schattigen Bereichen. Einzelne Wintersportler könnten dort Lawinen auslösen, hieß es. Ob ein Skifahrer für die Lawine am Sonntag verantwortlich war, ist nicht bekannt. Die Schneemassen könnten auch von selbst abgegangen sein.
Es ist bereits der dritte Lawinenabgang in dem viel besuchten Skigebiet innerhalb von wenigen Tagen. Am Samstagvormittag ging ein Schneebrett im unteren Bereich der Variantenabfahrt „Klemm“ in Schröcken ab. Bereits am Freitag waren die Rettungskräfte alarmiert worden. Bergbahnmitarbeiter hatten der Pistenrettungszentrale Lech mitgeteilt, dass eine Lawine bis auf die Schiroute „Zugertobel“ abgegangen sei.
Lawine in Lech: Erinnerungen an das Weihnachtswunder von 2022
Der Lawinenabgang vom Sonntag weckt Erinnerungen an das „Weihnachtswunder“ vom Arlberg im Dezember 2022. Damals ging vom Trittkopf ein Schneebrett über eine Piste ab. 200 Retter suchten am ersten Weihnachtsfeiertag stundenlang in den Schneemassen. Die Bilanz: Ein teilverschütteter Deutscher, der bald geborgen wurde. Alle anderen betroffenen Skigäste zogen sich damals lediglich leichte Blessuren zu.
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