Die Vorarlberger Gemeinde Sulzberg hat einen neuen Bürgermeister. Johannes Feurle wurde im ThalSaal gewählt. Tags darauf wurde der 29-Jährige vereidigt.
Die Gemeinde hatte für Aufsehen gesorgt, weil im November gleichzeitig der damalige Bürgermeisters Lukas Schrattenthaler und sein Stellvertreter Peter Blank zurückgetreten waren. Allerdings musste Schrattenthaler seinen Rücktritt kurzzeitig zurücknehmen, weil nicht gleichzeitig der Bürgermeister und sein Stellvertreter ihre Ämter niederlegen dürfen. Die Gemeinde wäre dadurch politisch führungslos geworden (wir berichteten).
Mehrere Schritte waren nötig, um den jetzigen Bürgermeister ins Amt zu bringen. Feurle – zuvor Ersatzmitglied – rückte in die Gemeindevertretung nach, wurde erst zum Vizebürgermeister gewählt, konnte dann in dieser Funktion den Rücktritt von Schrattenthaler annehmen und schließlich gewählt werden. 17 Stimmen und eine Enthaltung waren das eindeutige Votum für ihn.
Feurle (Jahrgang 1994) studierte laut ORF Politikwissenschaften in Innsbruck, hat einen Mastertitel in Onlinemarketing und war als IT-Techniker und Schulungsleiter bereits neben dem Studium selbstständig tätig und lebt in einer Partnerschaft.
Wie berichtet, hatten sein Vorgänger Schrattenthaler als auch dessen Stellvertreter ihre Rücktritte mit Anfeindungen begründet, die teils auch die Familie betroffen haben sollen. Das griff auch der neue Rathauschef nach seiner Wahl auf, indem er mahnende Worte verlas: „Die Bedrohungen gegen Gemeindemitarbeitende und Gemeindevertreter sind zutiefst bedauerlich und stellen ein inakzeptables Verhalten dar. Solche Aktionen, die sich in Form von schriftlichen Drohungen sogar gegen Familienangehörige richten, sind strikt abzulehnen. Ebenso sind Beleidigungen, die aus Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen resultieren, absolut inakzeptabel. Es ist bedauerlich, dass wir uns mit solchen Situationen auseinandersetzen müssen.“