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Bauen im Gebirge: Diese Berghütte wird für 5,2 Millionen Euro saniert

DAV investiert

Diese Berghütte wird für 5,2 Millionen Euro saniert

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    Abendstimmung auf der Vorderkaiserfeldenhütte. Das Tiroler DAV-Haus soll nun für über fünf Millionen Euro saniert werden.
    Abendstimmung auf der Vorderkaiserfeldenhütte. Das Tiroler DAV-Haus soll nun für über fünf Millionen Euro saniert werden. Foto: IMAGO/Imagebroker (Archivbild)

    Eine Berghütte zu sanieren ist keine leichte Sache: Das Material muss aufwendig in teils luftige Höhen gekarrt oder per Seilbahn transportiert werden, die Fachleute haben eine lange Anreise und das Wetter ist meist deutlich wilder, als im Flachland. Solche Sanierungen werden dadurch oftmals teuer, sind aber immer wieder nötig.

    Der DAV startet nun mit einem großen Sanierungsprojekt: Die Vorderkaiserfeldenhütte am Zahmen Kaiser in Tirol soll für 5,2 Millionen Euro saniert werden. Das ist mehr, als so manche Luxus-Villa im Allgäu derzeit kostet.

    Zahlen, Daten, Fakten & Geschichte: Das ist die Vorderkaiserfeldenhütte

    Dieses Bild ist nach Schätzungen um das Jahr 1935 entstanden und zeigt die Vorderkaiserfeldenhütte, wie sie früher war.
    Dieses Bild ist nach Schätzungen um das Jahr 1935 entstanden und zeigt die Vorderkaiserfeldenhütte, wie sie früher war. Foto: IMAGO / Arkivi (Archivbild)

    Die Vorderkaiserfeldenhütte liegt bei Ebbs (Tirol) in Österreich und gehört der Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins. Sie liegt auf knapp 1400 Metern Höhe im Kaisergebirge an den Südwesthängen des Zahmen Kaisers unterhalb der Naunspitze (1633 Meter). Die Hütte wurde 1901 erbaut und bietet eine Aussicht über das Inntal mit Kufstein sowie auf das Mangfallgebirge und auf den Wilden Kaiser.

    Die Hütte bot bis zu ihrer Schließung laut Alpenverein 11 Betten sowie 56 Schlafplätze im Matratzenlager. Einen Winterraum hat die Hütte nicht, sie ist ganzjährig bewirtet.

    Der Blick von Vorderkaiserfeldenhütte auf das Inntal bei Kufstein.
    Der Blick von Vorderkaiserfeldenhütte auf das Inntal bei Kufstein. Foto: IMAGO / imagebroker (Archivbild)

    Sanierung der Vorderkaiserfeldenhütte: Das ist geplant

    Der DAV will mit dem Bauprojekt „die Vorderkaiserfeldenhütte für die nächsten 100 Jahre“ wappnen. Die Hütte ist aktuell bereits geschlossen und soll erst wieder nach Ende der umfangreichen Bauarbeiten - nach aktueller Schätzung ist das Ende 2026 - öffnen.

    Die Sanierung sei nötig, da die über 100 Jahre alte Hütte mittlerweile stark verschleißt sei und die wiederholten Aufstockungen und Umbauten viele Herausforderungen mit sich bringen würden, wie etwa die Einhaltung der heutigen Brandschutzvorschriften. Auch sei das Schlaflager mit einer Höhe von nur 1,43 Metern nicht mehr zeitgemäß, so der DAV auf seiner Website.

    Der Grundriss und die Kapazität der Hütte sollen nicht erweitert werden. Es ist geplant, die ursprüngliche Hütte komplett zu erneuern, eine Photovoltaikanlage zu installieren, im Schlafhaus aktuelle Flucht- und Brandschutzmaßnahmen umzusetzen. Zudem soll anstelle des bisherigen Nebengebäudes ein Selbstversorgerhaus mit Winterraum errichtet werden und eine Stückholz-Anlage soll die bisherige Elektroheizung ersetzen. Die Bauarbeiten sollen im April 2025 starten.

    Hütten-Sanierungen oft sehr teuer

    Warum die Kosten für eine solche Sanierung so hoch sind, beschreibt der DAV ebenfalls. Das Bauen im Hochgebirge sei grundsätzlich aufwendig und dadurch kostenintensiv. So wird zum Beispiel für die Baustellenversorgung und die Lieferungen eine temporäre Materialseilbahn benötigt und errichtet. Die Vorderkaiserfeldenhütte befindet sich darüber hinaus im Naturschutzgebiet Kaisergebirge, was einen Mehraufwand bei der Planung und Umsetzung der Bauarbeiten zur Folge hat.

    Wie aufwendig und teuer so eine Hütten-Baustellle sein kann, haben auch schon die Betreiber der Tannheimer Hütte am Nesselwängle gespürt. Nachdem die Hütte wegen diverser Mängel schließen musste, entschied sich die zuständige Alpenvereinssektion für einen Neubau - auf 1713 Metern Höhe. In den Neubau mit 22 Schlafplätzen investierte die Sektion Allgäu-Kempten insgesamt 2,3 Millionen Euro.

    Doch so manche Berghütte in den Alpen dürfte noch deutlich teurer gewesen sein. Denn immer wieder werden die ursprünglich meist als Schutzhütten errichteten Bauwerke abgerissen und mit regelrechten Designer-Hütten ersetzt. Einige der außergewöhnlichsten Designer-Hütten in den Alpen, stellen wir hier vor.

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