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Seit November schon elf Tote auf Skipisten in Tirol

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Seit November schon elf Tote auf Skipisten in Tirol

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    Es ist eine traurige Zahl: Seit November sind auf den Skipisten in Tirol schon elf Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei in Innsbruck nennt Gründe.
    Es ist eine traurige Zahl: Seit November sind auf den Skipisten in Tirol schon elf Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei in Innsbruck nennt Gründe. Foto: imago (Archivbild)
    • Am 29. Dezember verliert ein Mann im Skigebiet St. Anton die Kontrolle über seine Ski, gerät über den linken Pistenrand hinaus und prallt nach etwa 20 Metern frontal gegen einen Baum und einen Fels. Er stirbt wenig später an den Verletzungen.
    • Am 29. Dezember geraten zwei 17-jährige Skifahrer aus Bayern im Tiroler Skigebiet Steinplatte/Waidring über den Pistenrand und stürzen dann 50 bis 60 Meter über teils mit Steinen durchsetztes und kaum mit Schnee bedecktes Gelände ab. Beide sterben.
    • Am 25. Dezember verliert eine zwölfjährige Skifahrerin in Fügenberg im Skigebiet Spieljoch (Tirol) nach einem Fahrfehler das Gleichgewicht. Sie gerät über den Pistenrand hinaus, prallt gegen einen Baum und stirbt wenig später an ihren schweren Verletzungen.
    • Am 7. Dezember prallt eine 29-jährige Snowboarderin aus Deutschland im Zillertal mit einer Skiraupe zusammen. Auch sie überlebt den Unfall nicht.

    Das sind nur die fünf jüngsten Fälle einer regelrechten Serie von tödlichen Skiunfällen in Österreich. Seit Anfang November sind auf Skipisten in Österreich 13 Menschen ums Leben gekommen, davon allein elf im Bundesland Tirol. 505 Menschen wurden im gleichen Zeitraum verletzt. „Wir haben bisher doppelt so viele Todesfälle auf den Pisten wie in den Jahren zuvor", berichtete ein Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol gegenüber der Bild-Zeitung.

    "Wie ein Motorradunfall - allerdings ohne Schutzausrüstung"

    Die Gründe für die Häufung der Skiunfälle liegen für Ermittler und Experten auf der Hand. In den vergangenen Wochen treffen schwierige Wetter- und Pistenverhältnisse auf Skifahrer, die bisweilen nicht fit genug sind. „Es ist zu warm, es liegt kaum Schnee und es fehlen wichtige Sturzräume. Die Ski-Fahrer stürzen nach Fehlern, Selbstüberschätzung oder zu hohem Tempo über den gefährlichen Pistenrand. Auch macht der Kunstschnee die Pisten bereits in der Früh pickelhart“, so der Sprecher weiter.

    „Durch den fehlenden Schnee abseits der Pisten gibt es bei Unfällen mit höheren Geschwindigkeiten Verletzungsmuster, welche durchaus mit Motorradunfällen im Sommer zu vergleichen sind – allerdings ohne Schutzausrüstung“, bestätigte Jochen Tiefengraber, Stützpunktleiter der ÖAMTC Flugrettung.

    Viele tödliche Skiunfälle in Tirol

    Bei fünf der tödlichen Unfälle seien Herz-Kreislaufprobleme ursächlich gewesen, berichtete das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) am Donnerstag. Viele Menschen seien nach den Corona-Jahren noch weniger geübt im Wintersport als vorher, meint ÖKAS-Präsident Peter Paal. Es mangle oft an "Ski-Fitness". Wenn man sich dann auf die Piste begebe, drohe eine Fehleinschätzung der eigenen Möglichkeiten. "Es nützt der beste Formel-1-Bolide nichts, wenn der Pilot schlecht ist. Und bezogen auf das Skifahren muss man sagen: Die Piloten sind schlechter geworden", so der ÖKAS-Präsident am Dienstag.

    Paal appellierte angesichts der schwarzen Serie von tödlichen Skiunfällen an die Eigenverantwortung der Skifahrer.

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