Einen besonders schweren Fall sogenannter "Sextortion" haben jetzt Ermittler des Landeskriminalamtes Vorarlberg, der Polizei Feldkirch und deutsche Behörden aufklären können.
Ein 20-Jähriger aus der Gegend Feldkirch wurde seit Herbst 2021 Opfer eines Erpressers aus Norddeutschland. Dieser gab sich im Internet als Frau aus und stellte über die Sozialen Medien Kontakt zu dem jungen Österreicher her. Im Laufe der Zeit tauschte der 20-Jährige Nacktfotos mit der angeblichen Frau aus und verschickte laut Polizei auch ein Video, das ihn bei sexuellen Handlungen an sich selbst zeigte.
Im Anschluss wurde er von dem Täter erpresst und zur Zahlung eines Geldbetrages aufgefordert. Dabei gelang es dem Erpresser laut Mitteilung aus Vorarlberg, bis zum Frühjahr 2022 eine Gesamtsumme "im sechsstelligen Eurobereich" - also sprich über 100.000 Euro - von dem Opfer zu erhalten.
Der 20-Jährige erstattete schließlich Anzeige. Im Zuge der Ermittlungen konnte dann ein aus Norddeutschland stammender 27-jährige Mann als Täter überführt und festgenommen werden.
Ihm werden in Norddeutschland weitere gleichgelagerte Erpressungen zur Last gelegt, teilen die Vorarlberger Polizisten mit.
So schützen Sie sich vor Sextortion - das Landeskriminalamt Vorarlberg rät:
- Online-Sicherheit und -Privatsphäre einhalten, sind Strategien, die jedem bekannt sein sollten.
- Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat.
- Seien Sie vorsichtig, was Sie im Internet teilen: Erst denken, dann online veröffentlichen.
- Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden.
- Seien Sie auf der Hut, wenn jemand auf einer anderen Plattform kommunizieren möchte.
- Blockieren und melden Sie merkwürdige Anfragen.
- Surfen Sie sicher im Internet: Verwenden Sie zum Surfen im Internet einen der besten, sicheren und privaten Browser.
- Verwenden Sie starke Passwörter: Erstellen sie lange, schwer zu knackende Passwörter.
So sollten Sie auf Sextortion, Webcam-Erpressung oder andere Formen von sexueller Erpressung reagieren:
- Brechen Sie jegliche Kommunikation sofort ab.
- Kommen Sie Forderungen nie nach. Senden Sie keine Bilder, Videos oder Geld.
- Behalten Sie Beweise: Namen und Benutzernamen des Verdächtigen, alle Unterhaltungen und Foto-/Video-Material.
- Melden Sie den Sextortion-Vorfall den zuständigen Behörden und an betroffene Online-Dienste.
Anzeige von Sextortion bei der Polizei
Sextortion ist ein ähnliches Verbrechen wie Erpressung, und was die Polizei bei einer Erpressung tun kann, hängt von den Beweisen ab. Sichern Sie unbedingt alle Nachrichten, Bilder, Videos und andere Arten der Kommunikation mit dem Täter. Wenn Sie Sextortion bei der Polizei anzeigen, helfen Ihnen diese Aufzeichnungen dabei, Ihren Fall zu untermauern.