Eine Lawine verschüttete am Dienstagabend die Tannheimer Straße im Bereich Haldensee bei Nesselwängle (Tirol) auf einer Länge von mehreren Metern. Der Abgang ereignete sich gegen 21.30 Uhr. Teilweise war die Fahrbahn vier Meter hoch mit Schnee verschüttet. "Man muss von Glück sprechen, dass zu diesem Zeitpunkt kein Autofahrer unterwegs war. Der Schnee war enorm schwer", sagte Peter Schädle von der Freiwilligen Feuerwehr Grän auf Anfrage unserer Redaktion. Die Straße war vor einigen Tagen bereits wegen Lawinengefahr gesperrt - und mittlerweile wieder geöffnet.
Einsatzkräfte der Bergrettung Nesselwängle-Grän mit vier Lawinenspürhunden sowie die Feuerwehren Grän und Nesselwängle sondierten den Lawinenkegel, stellten glücklicherweise aber keine verschütteten Fahrzeuge oder Personen feststellen. Danach gab die Lawinenkommission die Straße Straße zur Räumung frei. Sie war bis zum Abschluss der Räumungsarbeiten für rund eineinhalb Stunden für den gesamten Verkehr gesperrt.
(Lesen Sie auch: Skischul-Gründer aus Grän erinnert sich: "So furchtbar ist es, von einer Lawine mitgerissen zu werden.")
Im bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr oberhalb 1500 Metern derzeit als erheblich einzustufen. "Das Hauptproblem ist frischer Triebschnee. Dieser kann bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Wintersportlers als Schneebrettlawine ausgelöst werden", schreibt der bayerische Lawinenwarndienst zur aktuellen Lage.
Ähnlich sieht es in Tirol aus, wo derzeit die Lawinenwarnstufe 3 gilt.
Am Dinestagvormittag hatte ein Lawinenabgang auf der Innsbrucker Nordkette eine Suchaktion ausgelöst. Laut Angaben eines Zeugen wurde dabei ein unbekannter Snowboarder teilverschüttet, der sich aber selbst befreien konnte und offenbar nicht verletzt wurde.
Die Lawine war gegen 9.30 Uhr auf einer Seehöhe von 2100 Metern im freien Skiraum bei der sogenannten „Direttissima" abgegangen. Nachdem auch Pistenretter darauf aufmerksam geworden waren, begaben sie sich unverzüglich zur Bergstation der Hafelekar-Bahn und fuhren den Lawinenkegel mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS) im Suchmodus ab. Auch ein Notarzthubschrauber samt Lawinenspürhunden wurde sicherheitshalber losgeschickt. Es wurden jedoch keine Anhaltspunkte für eine weitere verschüttete Person gefunden.
Lesen Sie auch: Lawinengefahr im Allgäu und in Bayern: Diese Gebiete sind betroffen