Die Regierung von Tirol hat beschlossen, einiges in die Infrastruktur des neuen Bundeslandes zu investieren. Auch deutsche Urlauberinnen und Urlauber sollten aufhorchen, denn zwei Neuerungen betreffen die Fernpass-Route, die Bayern mit Tirol verbindet. Laut dem Land Tirol soll das Bauprojekt Fernpasstunnel schon 2026 beginnen. Ein neuer Tunnel soll einen störungsanfälligen Streckenabschnitt des Fernpasses auf dem Weg vom Inntal ins Außerfern ersetzen. Das soll die Sicherheit erhöhen und die umliegende Umwelt schonen.
Zu den Fernpass-Bauvorhaben gehört auch eine Ergänzung des Lermooser Tunnels, schreibt der ADAC. Um die Kosten, die laut dem Land Tirol bei 500 Millionen Euro liegen, zu tragen, wird ab 2028 eine neue Maut für die Fernpass-Route eingeführt. Wie hoch die Maut ausfallen wird und wie man die Baustellen der nächsten Jahre am besten umfahren kann, erfahren Sie hier.
Übrigens: Das Bauvorhaben ist beschlossen, doch das Projekt verzögert sich. Reuttes Bürgermeister hält es schlicht für „sinnlos“. Wegen der sich zuspitzenden Verkehrssituation zwischen Füssen, Reutte und dem Fernpass werden jetzt außerdem neue Verbote geprüft. Das betrifft auch Allgäuer, da schon im vergangenen Jahr ein Verkehrskollaps zur Hauptreisezeit durch die Sperrung beliebter Ausweichstrecken verhindert werden sollte.
Wie hoch ist die neue Maut für Tirol?
Die sogenannte Fernpass-Durchzugsmaut „muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Ausgaben für Investitionen, Erhaltung und Bewirtschaftung der Strecke stehen“, schreibt das Land Tirol. Die Regierung des Bundeslandes hat die Höhe der Maut auf 14 Euro pro Einzelfahrt festgelegt. Zusätzlich sollen Vielfahrer wie Pendler entlastet werden und eine Jahreskarte in der Höhe von 140 Euro eingeführt werden. Der ADAC kommentiert das Vorhaben kritisch, denn es stelle „gerade in der heutigen Zeit eine weitere finanzielle Belastung für Autofahrende dar.“ Außerdem bestehe die Gefahr, dass Autofahrerinnen ausweichen könnten und sich so das Problem auf andere Straßen verlagere, schreibt der Automobilclub.
Auch interessant: Die Fernpass-Maut ist beschlossen und die Preise sind bekannt, doch es gibt Ermäßigungen. Und für Allgäuer Firmen eine spezielle Erlaubnis. Es gibt außerdem gute Brenner-Alternativen, und bald soll der Brenner-Basistunnel fertiggestellt werden.
Wie umfährt man am besten die Baustelle am Fernpasstunnel?
Laut ADAC gibt es verschiedene Ausweichmöglichkeiten, wenn man den Fernpass umfahren möchte:
- Über die nächstgelegene Route Mittenwald – Seefeld – Zirler Berg zur Inntalautobahn A12
- Großräumig ab dem Kreuz Memmingen über Lindau (A96) und die österreichische Rheintalautobahn (A14) zur Arlbergschnellstraße S16
- Großräumig ab dem Kreuz Ulm über München (A8, A99) zum Inntaldreieck (A8/A93) bei Rosenheim und von dort über Kiefersfelden zur Inntalautobahn A12
Übrigens: Schon im letzten Jahr spaltete die Diskussion über die Fernpass-Maut den Tiroler Landtag und wird nur unter Protesten beschlossen.
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