Lawinenunglück am Sonntagmittag im Bereich des sogenannten Hauslabkogels bei Vent. Am späten Nachmittag lief dort ein Rettungseinsatz. Das berichtet die Polizei in Tirol in einer Vorabmitteilung. Ein verletzter Tourengeher konnte dort wegen schlechten Wetters nicht mit dem Hubschrauber geborgen werden.
Lawine am Hauslabkogel bei Vent: Verletzter ansprechbar
Laut Polizei wurde bei dem Lawinenabgang ein Tourengeher von den Schneemassen verschüttet. Er konnte „Dank der Kameradenrettung von vier im Nahbereich des Lawinenkegels anwesenden Freunden aus der Lawine befreit und erstversorgt werden“, teilen die Beamten am Abend mit. Weitere Verschüttete gab es offenbar nicht. Der 58-jährige Österreicher wurde bei dem Lawinenunglück verletzt, sei aber ansprechbar gewesen und konnte nicht selbstständig ins Tal abfahren.
Der Verletzte alarmierte laut dem ORF trotz schlechten Handyempfangs selbst die Leitstelle. Er gab an, Schmerzen in der Schulter und am Becken zu haben. Das erklärte Simon Scheiber von der Bergrettung Sölden dem TV-Sender.
Für die Bergretter aus dem Tal war die Lawinengefahr zwischen Vent und der Martin-Busch-Hütte zu hoch. Schließlich stellte laut ORF der Wirt der Alpenvereinshütte kurzerhand ein freiwilliges Rettungsteam aus Gästen zusammen. Fünf erfahrene Bergsteiger, drei Franzosen und zwei Deutsche, seien 400 Höhenmeter zu dem Verletzten aufgestiegen und hätten ihn mit einem Akja zur Hütte gebracht. Dort wurde der Verletzte von einem Arzt versorgt. Der Tourengeher muss nun die Nacht auf der Hütte verbringen. Sollte das Wetter am Montag mitspielen, soll er mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.
Lawine bei Vent: Diese Warnstufe galt am Sonntag in dem Gebiet
Die Skitour auf den Hauslabkogel ist im Frühjahr bei Tourengehern beliebt, weil sie durch die östliche bis nordöstliche Exposition oft Abfahrten im Pulverschnee bietet. In Richtung des Gipfels ist das Gelände 30 bis 35 Grad steil. Am Sonntag hatte der Tiroler Lawinenwarndienst für das Gebiet um Vent ab 2200 Metern Seehöhe die Warnstufe 2 - also mäßig - ausgegeben. Am Abend erfolgte dann eine Anhebung auf Warnstufe 3 (erhebliche Lawinengefahr).
Gestartet wird die Skitour auf den Hauslabkogel in der Regel von Vent aus. Das Dorf liegt auf einer Höhe von 1895 Metern am Ende des Venter Tales in Tirol. Seit 2008 trägt der Ort den Titel Bergsteigerdorf des Österreichischen Alpenvereins. Beliebtes Ziel von Vent aus ist für Bergsteiger und Skitourengeher die 3768 Meter hohe Wildspitze. Sie ist der zweithöchste Berg Österreichs.
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