Mehrere Bergsteiger waren nach Polizeiangaben am Samstag, 6. April 2024, gegen 11 Uhr im Gipfelbereich des Zuckerhütls beim Auf- beziehungsweise Abstieg. Etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels geriet ein bislang unbekannter Bergsteiger ins Rutschen und stürzte ab.
Bergunglück am Zuckerhütl: Bergsteiger riss Alpinisten mit sich
Nun zeigen die Ermittlungen der Polizei: Der noch immer unbekannte Bergsteiger traf einen 48-jährigen Österreicher an der rechten Körperseite. Der verlor dadurch den Halt, kam ins Rutschen und prallte auf seine 41 und 28 Jahre alten Begleiter - die den Sturz abfangen konnten und in der schneebedeckten Rinne liegen blieben.
Der 48-Jährige stürzte jedoch weiter und riss zwei Bergsteiger aus Italien mit sich. Alle kamen etwa 50 Meter unterhalb der Absturzstelle zum Stillstand. Die Crew eines Rettungshubschraubers flog die 27-jährige Italienerin nach der Erstversorgung in das Bezirkskrankenhaus Hall in Tirol. Ihr Landsmann wurde ins Krankenhaus nach Meran gebracht. Der für den Massenabsturz verantwortliche Alpinist flüchtete, bevor die Alpinpolizei den Unfall aufnehmen konnte.
Bergunfall am Zuckerhütl im Stubaital: Zeugen dringend gesucht
Wie die Polizei am Dienstag, 16. April, mitteilt, fielen den verunfallten Bergsteigern zum Zeitpunkt des Unfalls eine Frau und ein Mann auf. Sie waren offenbar in der auf den Gipfel führenden Rinne unterwegs - und die Frau laut Polizei "sehr unsicher". Diese beiden mutmaßlichen Unfall-Zeugen sollen sich bei der Polizeiinspektion Neustift im Stubaital unter der Telefonnummer 059133 / 7119 melden.
Zeugenaufruf nach Sturz am Zuckerhütl
- Die Frau ist laut Polizei etwa 30 Jahre alt, hat blondes Haar und trug einen auffällig rosaroten / pinken Skianzug.
- Sie war demnach in Begleitung eines Mannes in schwarzer Skihose, roter Jacke mit rotem Rucksack und weißem Helm.
Zuckerhütl im Stubaital: Alle Gipfelanstiege erfordern Kletterei
Das Zuckerhütl ist ein beliebter Gipfel im Stubaital, denn er ist mit der Unterstützung der Bergbahn und Lifte relativ schnell erreichbar. Der steile Gipfelanstieg im ersten Schwierigkeitsgrad (UIAA 1) erfordert jedoch absolute Trittsicherheit und häufig den Einsatz von Steigeisen und Pickel. Eine Variante auf den 3507 Meter Gipfel führt im zweiten Schwierigkeitsgrad vom Ostgrat in die Südflanke.
Das Zuckerhütl nach seiner bereits vom Eingang des Stubaitales aus sichtbaren Form benannt. Von Osten erscheint es als Firnhorn mit dem Charakter eines Zuckerhutes.