Die Partnerin von Wikileaks-Gründer Julian Assange, Stella Moris, hat den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump am letzten Tag seiner Präsidentschaft um eine Begnadigung für den Vater ihrer Kinder gebeten. "Mr. President, Sie können Julian immer noch begnadigen, wenn Sie wollen", sagte Moris in einer Videobotschaft, die sie am Mittwoch auf ihrem Twitter-Account teilte - nur Stunden vor der Amtseinführung von Trumps Nachfolger Joe Biden. Assange zu begnadigen sei der "populärste Schritt, den Sie wahrscheinlich unternehmen können", so Moris weiter. Die Anwältin ist seit 2015 mit Assange liiert, das Paar hat zwei Söhne.
Assange wurde nicht freigelassen
Die US-Justiz war Anfang Januar mit einem Auslieferungsersuchen für den 49 Jahre alten gebürtigen Australier vor einem Gericht in London in erster Instanz gescheitert, hatte aber Berufung angekündigt. Der Wikileaks-Gründer sitzt seit mehr als anderthalb Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Südosten der britischen Hauptstadt. Ein Antrag auf Freilassung auf Kaution wurde vom Gericht abgelehnt.
Die USA werfen Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning - damals noch Bradley Manning - geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Er habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Im Fall einer Verurteilung in den USA drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft.
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