Nach dem gewaltigen Schuttstrom von einem Berg oberhalb des Schweizer Dorfes Brienz können die Bewohner womöglich bald wieder dauerhaft in ihre Häuser zurückkehren. Die Hoffnung äußerte der zuständige Gemeindepräsident Daniel Albertin am Mittwoch bei einer Begehung in Brienz. Die rund 80 Bewohner mussten ihre Häuser im Mai verlassen, weil Geröll und Gestein am Hang sich so stark abwärts bewegten, dass die Behörden einen größeren Felssturz oder Schuttstrom befürchteten, der das ganze Dorf hätte fortreißen können.
Brienz: Felssturz verfehlt Schweizer Bergdorf knapp
Der Schuttstrom kam in der Nacht zum 16. Juni. Riesige Gesteinsmengen schossen den Hang hinab, begruben eine Straße und Wiesen meterhoch unter Schutt und kamen wenige Meter vor dem Ort zum Stillstand. Nach Angaben von Geologen hat sich die Situation am Berg inzwischen beruhigt. Allerdings könne von einem Plateau oberhalb der abgerutschten Fläche mittelfristig Gefahren ausgehen, sagte der Leiter des Frühwarndienstes, Stefan Schneider.
Albertin sagte, er sei zuversichtlich, dass es nur noch eine Frage von Tagen sei, bis die Einwohner zurückziehen könnten. Sie dürfen sich bereits stundenweise im Dorf aufhalten, aber niemand darf bislang dort übernachten. Brienz liegt an der Straße von Lenzerheide nach Davos im Kanton Graubünden auf einer Höhe von rund 1150 Metern.
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