Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Corona: Intensivärzte fordern sofortige Rückkehr zu Lockdown

Inzidenzwerte steigen wieder

Angst vor dritter Corona-Welle - Intensivärzte fordern sofortige Rückkehr zu Lockdown

    • |
    • |
    Corona-Patienten: Die Belastung für das Personal auf den Intensivstationen ist laut Ärzten ohne Unterbrechung sehr hoch und steige nun wieder weiter.
    Corona-Patienten: Die Belastung für das Personal auf den Intensivstationen ist laut Ärzten ohne Unterbrechung sehr hoch und steige nun wieder weiter. Foto: Armando Franca, AP, dpa (Symbolbild)

    "Von den Daten, die wir jetzt haben und sehen und mit dem Durchsetzen der britischen Mutante würden wir sehr stark dafür plädieren, jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen, um einfach eine starke dritte Welle zu verhindern", sagte der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, am Montag im rbb-Sender Radioeins. DIVI ist die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

    Karagiannidis sagte, er hoffe sehr, dass die Länder die beschlossene Notbremse eines Inzidenzwerts von 100 durchsetzen. Bund und Länder hatten eine Rückkehr in den Lockdown vereinbart, wenn in einer Region die Zahl der Neuinfektionen wieder die Marke von 100 pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen erreicht. "Ansonsten würden wir jetzt noch einmal 5.000, 6.000 Patienten auf der Intensivstation sehen", sagte Karagiannidis. "Man sieht sehr deutlich, dass wir sehr schnell jetzt wieder in steigende Intensivzahlen geraten werden, sofern wir dem Virus jetzt die Möglichkeit dazu geben." Derzeit sind rund 2.800 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung (Wie die Belegung der Intensivbetten aktuell im Allgäu aussieht, erfahren Sie hier).

    Dritte Corona-Welle: Nicht auf hohem Niveau beginnen

    "Wir gewinnen auch nicht viel, wenn wir jetzt die nächsten ein, zwei Wochen offen lassen, weil wir ganz schnell auf einem hohen Niveau ankommen und es auf dem hohen Niveau doppelt so schwierig sein wird, von den Zahlen wieder herunter zu kommen", sagte Karagiannidis. Wichtig sei es, nun die über 50- und über 60-Jährigen schnell zu impfen. Dann würden auch weniger Menschen mit Covid-19 schwer krank.

    Die Belastung für das Personal auf den Intensivstationen sei bis heute ohne Unterbrechung sehr hoch und steige nun wieder weiter. Es gelte, sich in den Sommer zu retten, sagte Karagiannidis, der selbst Arzt an einer Kölner Lungenklinik ist.

    Positiv sei es, wenn umfangreich auf Corona getestet werde. So könnten wahrscheinlich rund 50 bis 60 Prozent der Infektionsfälle entdeckt werden.

    Am Montag gab es 6.604 registrierte Corona-Neuinfektionen. Das sind rund 1.600 mehr als am Montag vor einer Woche. Der Inzidenzwert stieg von 79 auf 82,9. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 stieg um 47 auf 73.418. Dem bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert zufolge stecken 100 Infizierte derzeit rechnerisch 119 weitere Menschen an. Das ging aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden