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CSU will Frage über Kanzlerkandidatur vertagen - Neue Umfragezahlen zu Söder

Debatte um K-Frage

CSU will Frage über Kanzlerkandidatur vertagen - Neue Umfragezahlen zu Söder

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    Blick in die Ferne: Bleibt Markus Söder in Bayern - oder liebäugelt er doch mit Berlin?
    Blick in die Ferne: Bleibt Markus Söder in Bayern - oder liebäugelt er doch mit Berlin? Foto: Armin Weigel/dpa

    In Umfragen schneidet CSU-Chef Markus Söder viel besser ab als CDU-Politiker, die sich als mögliche Kanzlerkandidaten in Stellung gebracht haben. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt will aber nicht, dass die Frage, wer 2021 als Spitzenkandidat der Union in den Bundestagswahlkampf zieht, in den Schwesterparteien jetzt schon breit debattiert wird.

    Dobrindt zur K-Frage: "Die Union sollte nicht den Fehler machen..."

    "Ich rate dazu, jetzt keine langanhaltende Diskussion über Personalfragen zu führen", sagte Dobrindt in Berlin. "Die Union sollte nicht den Fehler machen, den uns die SPD im letzten Jahr im Detail vorgeführt hat. Nämlich sich monatelang mit sich selbst zu beschäftigen, während die Bürger Antworten auf die Zukunft unseres Landes erwarten."

    Er wolle die Diskussion über die Frage, wer Kanzlerkandidat der Union werden solle, nicht mit eigenen Vorschlägen befeuern, sagte Dobrindt. "Aber klar ist doch, dass man bei Entscheidungen über eine Kanzlerkandidatur sich immer mit den Elementen Kompetenz, Zustimmung und Chancen auseinandersetzen wird." Nach diesen Gesichtspunkten "entscheidet sich am Schluss, mit wem CDU und CSU in eine Wahlauseinandersetzung für die Bundestagswahl 2021 gehen werden. Aber die Debatte muss zur richtigen Zeit geführt werden und nicht jetzt".

    ZDF-"Politbarometer": Söder hat derzeit beste Chancen auf die Kanzlerschaft

    Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, läge die Union nach dem jüngsten ZDF-"Politbarometer" mit 39 Prozent vorn, gefolgt von den Grünen mit 20 Prozent. Söder hätte nach einer Forsa-Umfrage derzeit beste Chancen auf die Kanzlerschaft, wenn der Regierungschef direkt gewählt würde. Gegen denkbare Kandidaten von SPD und Grünen wie Finanzminister Olaf Scholz und Grünen-Chef Robert Habeck könnte unter den abgefragten potenziellen Unionskandidaten nur er sich durchsetzen, ergab das am Samstag veröffentlichte RTL/ntv-Trendbarometer.

    So läge Söder nach der Befragung gegen Scholz mit 40 zu 26 Prozent vorne und gegen Habeck mit 46 zu 24 Prozent. Müsste Scholz hingegen gegen Friedrich Merz (CDU) antreten, käme er auf 37 Prozent, Merz nur auf 20. Gegen Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) würde Scholz demnach sogar 39 Prozent der Bürger für sich gewinnen, Laschet nur 15. Habeck könnte gegen Merz den Angaben zufolge mit 31 zu 26 Prozent punkten, gegen Laschet mit 30 zu 21 Prozent. Schon frühere Umfragen hatten Söder im Rennen um die Kanzlerkandidatur vorn gesehen.

    Gilt weiter Söders Ausspruch: "Mein Platz ist immer in Bayern"?

    Söder, der in der Corona-Krise schon länger gute Umfragewerte hat, hatte vor einer Woche im Tagesspiegel erklärt, der künftige Unions-Kanzlerkandidat müsse sich bei der Pandemie-Bewältigung bewiesen haben. Am Montag machte er dann aber erneut deutlich: "Mein Platz ist immer in Bayern."

    In der Union wird hinter den Kulissen diskutiert, ob es im Team Laschet-Spahn noch einen Rollentausch geben könnte - und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an Stelle von Laschet als CDU-Chef kandidieren sollte. Hintergrund sind Laschets sinkende Beliebtheitswerte. Nach Spahn oder dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, der wie Merz und Laschet für den CDU-Vorsitz kandidiert, hatten die Meinungsforscher von Forsa nicht gefragt.

    Die CSU feierte ihren ersten Internet-Parteitag im Mai als Erfolg. Nun soll es im September schon die Fortsetzung geben.

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