Für Paare ohne Trauschein sind die coronabedingten Reisebeschränkungen aufgehoben. Seit Montag dürfen unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten wieder nach Deutschland einreisen. Wegen der Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnten sich zahlreiche Betroffene seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.
Neben einer Einladung des in Deutschland lebenden Partners und einer gemeinsam unterschriebenen Erklärung müssen die Paare allerdings nachweisen, dass ihre Beziehung dauerhaft angelegt ist - entweder durch einen früheren gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland. Doch speziell die Voraussetzung eines Treffens auf deutschem Boden sorgt für Unmut.
Linken-Sprecherin hält Vorgehen für zu bürokratisch
Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, bezeichnete diese Vorschrift als absurd: "Damit werden viele der unverheirateten Paare aufgrund dieser bürokratischen Einschränkung wieder von einem Zusammenkommen ausgeschlossen." Der FDP-Europaabgeordnete Moritz Körner hatte die Bundesregierung bereits am Wochenende aufgefordert, diesen Passus zu streichen. Bei Twitter schrieb Körner: "Für die Liebe ist es völlig egal ob man sich schonmal in Deutschland getroffen hat."
Der AfD geht hingegen bereits die jetzige Regelung zu weit. Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel sprach von einem "Freifahrtschein" für ungeregelte Einwanderung. "Bei derart lächerlichen Hürden ist es nur schlüssig, wenn dem Sozialmissbrauch abermals Tür und Tor geöffnet werden."