Und plötzlich waren es nur noch drei Monate: Mitte Januar war die Aufregung groß, als das RKI den Genesenen-Status auf 90 Tage verkürzt hatte. Davor galt er ein halbes Jahr. Millionen Deutsche hatten als Genesene praktisch über Nacht kaum mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können.
RKI verkürzt Genesenen-Status - Weniger Macht für Wieler?
Für Friseur- und Kino-Besuche war zu diesem Zeitpunkt 2G oder 2G Plus Pflicht. Heftige Kritik aus Regierungskreisen folgte. Das bayerische Verwaltungsgericht kassierte die Entscheidung. Inzwischen überarbeitete das RKI die Empfehlung zwar erneut - was jetzt gilt, lesen Sie hier - doch seitdem gilt das Verhältnis zwischen RKI-Chef Lothar Wieler und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als zerrüttet.
Lauterbach will jetzt übereinstimmenden Medienberichten zufolge das RKI entmachten und selbst über den Geimpften und Genesenen-Status entscheiden. "Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenenstatus möchte ich selbst und direkt entscheiden", sagte Lauterbach der Bild. Sonst trage er die politische Verantwortung für das Handeln anderer, so der Gesundheitsminister weiter.
Corona-Gipfel am Mittwoch: Lockerungen erwartet
Der Beschlussentwurf für die heutige MPK enthalte folgenden Satz, so die Bild: „... entfällt in Hinblick auf die Festlegungen zum Geimpften- und Genesenenstatus die Delegation auf das Paul-Ehrlich-Institut und Robert-Koch-Institut“.
Heute am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten mit Kanzler Scholz beim Corona-Gipfel über weitreichende Lockerungen entscheiden. Am Dienstag ging schon Markus Söder in die Offensive. In Bayern entfallen künftig Kontaktbeschränkungen für Geimpfte, statt 2G Plus soll 2G gelten.
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