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Gina Lollobrigida ist tot

Trauer um Schauspielerin

Gina Lollobrigida ist tot

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    Gina Lollobrigida ist tot. Das berichten übereinstimmend italienische Medien. Die Schauspielerin wurde 95 Jahre alt.
    Gina Lollobrigida ist tot. Das berichten übereinstimmend italienische Medien. Die Schauspielerin wurde 95 Jahre alt. Foto: Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de

    Trauer um Gina Lollobrigida. Die italienische Schauspielerin - Kino-Ikone, Fotografin, Bildhauerin und UN-Botschafterin - starb im Alter von 95 Jahren.

    Die Künstlerin mit dem komplizierten Nachnamen kam 1927 östlich von Rom zur Welt. 1946 schlug sie sich in der Hauptstadt mit Statistenrollen und Kohlezeichnungen von Gästen in Lokalen durch, als sie von Filmemacher Mario Costa entdeckt wurde und in „Opernrausch“ ihre erste größere Rolle bekam.

    Dies war der Beginn einer aufregenden Karriere. Als Männerschwarm drehte sie mit etlichen Hollywoodgrößen von Humphrey Bogart über Marcello Mastroianni, Anthony Quinn, Sean Connery, Alec Guinness, Burt Lancaster bis Rock Hudson. Von 1956 bis 1959 gewann sie vier Jahre in Serie einen Bambi als beste internationale Schauspielerin, etliche Preise in ihrer Heimat kamen hinzu. Zum Oscar reichte es für „La Lollo“ aber nicht.

    Rock Hudson und Gina Lollobrigida - die Diva spielte im Kino zusammen mit vielen Hollywoodgrößen.
    Rock Hudson und Gina Lollobrigida - die Diva spielte im Kino zusammen mit vielen Hollywoodgrößen. Foto: imago

    Gina Lollobrigida spielte mit vielen Schauspielgrößen Hollywoods

    Das Herz vieler Italienerinnen und Italiener aber war Gina – eine Koseform von Luigina – sicher. Auch, weil sie neben Glamour Prinzipien hatte und deswegen die Schauspielerei Anfang der 70er Jahre aufgab. „Ich habe es abgelehnt, mich auszuziehen“, erklärte sie später. Filmproduzenten hätten sie deshalb nicht mehr beachtet.

    Die selbstbewusste Italienerin wurde dann Fotografin und bekam illustre Objekte vor die Linse wie Fidel Castro, Fußballidol Pelé, Ronald Reagan, Paul Newman, Salvador Dalí und auch die deutsche Fußballnationalmannschaft.

    In den 90er Jahren wechselte Gina Lollobrigida zur Bildhauerei, stellte Skulpturen aus und engagierte sich als Unicef-Botschafterin. Auf roten Teppichen und bei den Film-Galas war die Diva – meist grell geschminkt, mit pompösen Abendroben und wilden Haaren – weiter gern gesehener Gast.

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    Privat und in der Liebe hatte sie nach eigenen Worten „weniger Glück als andere“ – und das schon vor den unschönen Entwicklungen in den letzten Jahren. Aus der 1949 geschlossenen Ehe mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofic ging Sohn Andrea Milko Jr. hervor, mit dem sie sich später zerstritt und der dann erwirkte, dass seiner Mutter wegen deren Geisteszustand ein Finanzvormund vorgesetzt wurde.

    1955 besuchte Gina Lollobrigida Marktoberdorf

    Lollobrigida probierte es 1999 auch mit einer politischen Laufbahn. Sie kandidierte damals für das EU-Parlament, verfehlte aber deutlich die nötige Stimmenzahl. „Das war eine Erfahrung. Im Leben kann man verlieren und man kann gewinnen“, sagte sie daraufhin.

    Was nur wenige Menschen wissen - auch im Allgäu war Gina Lollobrigida einmal. Nach einem Besuch 1955 in München entzog sie sich dem Trubel und fuhr nach Marktoberdorf zum Rassehundezüchter Meinrad Schneider. Die Stadt München machte dem Filmstar damals einen edlen Schäferhund namens "Elch vom Tempelberg" zum Geschenk - und den holte sich die "Lollo" persönlich in Marktoberdorf ab. In Begleitung der Polizei versteht sich. Die Marktoberdorfer Beamten waren ganz begeistert von der Diva, wie in der Chronik vermerkt ist: "Die zierliche junge Dame erscheint uns noch reizender und charmanter als im Film." (mit dpa)

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