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Gründer der dm-Drogeriemärkte: Götz Werner ist tot

Unternehmer gestorben

Gründer der dm-Drogeriemärkte: Götz Werner ist tot

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    Götz Werner, Gründer und bis 2008 Chef der Drogeriemarkt-Kette dm, ist tot.
    Götz Werner, Gründer und bis 2008 Chef der Drogeriemarkt-Kette dm, ist tot. Foto: Uli Deck, dpa (Archiv)

    Götz Werner ist tot. Der dm-Gründer starb am Dienstag, wie das Unternehmen in Karlsruhe mitteilte.

    Götz Werner war ein Unternehmer, wie man ihn sonst in Deutschland nicht so oft vorfindet. Einer, der in seiner Zeit als dm-Chef die Auszubildenden in Theaterworkshops schickte und die Beschäftigten mitentscheiden ließ, wenn in der Filiale neue Kollegen angestellt wurden. Werners Menschenbild war stark anthroposophisch geprägt. Er war Anhänger der Lehren Rudolf Steiners, der die Waldorfpädagogik begründete.

    Angefangen hatte Götz Werner als Drogisten-Lehrling. Nach seiner Ausbildung war er kurz in der Heidelberger Drogerie der Eltern angestellt, überwarf sich allerdings mit dem Vater. Der hielt die Idee seines Sohnes, Selbstbedienungs-Läden zu eröffnen, für "spinnert". Mit 29 gründete Werner sein eigenes Unternehmen, auf dreifacher Fläche und mit stark reduziertem Sortiment im Vergleich zu herkömmlichen Drogerien. Als Namen wählte er den schlichten Begriff dm, kurz für Drogeriemarkt.

    Trauer um dm-Gründer Götz Werner

    Anders als bei seinen großen Konkurrenten Anton Schlecker und Dirk Roßmann ging es bei Götz Werner anschließend fast nur bergauf. Nach dem Aus des Schlecker-Konzerns wurde dm schlagartig zum Marktführer in Deutschland. Im Anschluss wuchs der Konzern kräftig, heute teilen sich Rossmann und dm den deutschen Drogeriemarkt weitgehend unter sich auf.

    Branchenkenner bescheinigten dem Anthroposophen und Goethe-Fan, all das richtig gemacht zu haben, was sein langjähriger Konkurrent Schlecker falsch machte. Europaweit beschäftigt dm mehr als 66 000 Mitarbeiter (Stand 30. September), davon knapp 43 000 in Deutschland, hat fast 4000 Märkte und erzielt einen Jahresumsatz von über 12 Milliarden Euro. Unternehmenschef ist seit September 2019 sein Sohn Christoph.

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    Das Lebenswerk imponiert sogar seinem schärfsten Rivalen, Dirk Roßmann, der zu Götz Werners 75. Geburtstag sagte: "Sein Wissen, sein Ideenreichtum und die jahrzehntelange Verbundenheit zu ihm hat mir immer viel bedeutet."

    Götz Werner war Vorkämpfer für das bedingungslose Grundeinkommen

    In den letzten Jahren war Werner vor allem als unermüdlicher Vorkämpfer für das bedingungslose Grundeinkommen unterwegs. Das "Einkommen für alle" - so der Titel seines Buches - hatte für ihn etwas mit der Würde des Menschen zu tun. "Angesichts des Überflusses, in dem wir leben, müssen wir unverzüglich handeln und unseren Sozialstaat so gestalten, dass jeder menschenwürdig leben kann." Altersarmut war für ihn grober Undank. "Unser Wohlstand wurzelt in der Leistungsbereitschaft früherer Generationen." In Hunderten von Vorträgen, Diskussionen und Interviews propagierte er sein Herzensthema.

    Götz Werner wurde 78 Jahre alt.

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