"Schaffa, schaffa, Häusle baua" heißt es bei den Schwaben, doch das ist für viele angehende Hausbesitzer einfacher gesagt als getan. Steigende Bauzinsen, Lieferengpässe bei Baumaterial und explodierende Immobilienpreise machen Bauherren den Traum vom Eigenheim schwer. Das soll sich ab dem 20. April ändern.
Denn ab sofort vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wieder ihre begehrten Fördermittel für energiesparende Neubauten. Diese wurden zuletzt Ende Januar von Wirtschaftsminister Habeck überraschend gestoppt und jetzt wieder aufgenommen - allerdings unter deutlich härteren Konditionen. Was Hausbesitzer jetzt wissen sollten.
KfW-Förderung: welche Kredite werden wieder vergeben?
Die KfW bezuschusst den Bau oder den Kauf eines neuen Effizienzhauses oder einer energieeffizienten Eigentumswohnung. Es werden Neubauten gefördert, die die Vorgaben für den Effizienzhaus-Standard 40 (EH 40) erfüllen. Neu dabei ist: die Kredite für EH50 fallen bei dem aktuellen Förderprogramm weg. Damit sind die Anforderungen für Antragsteller höher. Ebenfalls neu: Es werden nur noch Anträge bewilligt, die sich auf die Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse beschränken. Voraussetzung hierfür ist allerdings das Qualitätssiegel "Nachhaltiges Gebäude". Dieses muss von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle zuerkannt werden.
Zusätzliche finanzielle Hilfe leistet die Förderbank indes bei der Fachplanung und Baubegleitung durch Energieeffizienz-Experten. Dasselbe gilt für akustische Fachplanungen durch Akustiker.

KfW 40: Was ist der Standard "Effizienzhaus 40"? Welche Anforderungen gibt es?
Ein Effizienzhaus ist laut KfW ein energetischer Standard für Wohngebäude. Ergreifen Hauseigentümer Maßnahmen für diesen Standard, unterstützt die staatliche Förderbank den Neubau. Der EH40-Standard ist dann erreicht, wenn das sanierte Gebäude maximal 40 Prozent Energieverbrauch eines herkömmlichen Neubaus vorweisen kann und damit besonders umweltfreundlich ist.
Um diesen Standard zu erreichen, müssen Hausbesitzer eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel:
- Nutzung von Wärmepumpen
- Einsatz von Solarenergie
- Einbau von Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Installation eines stationären Batteriespeichersystems (Stromspeicher)
EH-40-Förderung: Mit wie viel Geld wird die Nachhaltigkeits-Klasse bezuschusst?
Der maximale Kreditbetrag beträgt 150.000 Euro je Wohneinheit. Für private Antragsteller gilt folgender Zuschuss
- EH 40 Nachhaltigkeits-Klasse: 12,5 Prozent bei einer Kreditsumme von höchstens 150.000 Euro. Das sind bis zu 18.750 Euro Tilgungszuschuss je Wohneinheit.
KfW-Förderung wieder aufgenommen: warum die Verschärfung?
Eigentlich hätte das neue Förderprogramm die Energiehaus-Stufen EH40 Erneuerbare-Energien-Klasse sowie EH40 Plus mit einschließen sollen. Diese Regelung hätte bis 31. Dezember 2022 gegolten. Bereits vorab teilte das Wirtschaftsministerium allerdings mit: sollte das Budget von einer Milliarde Euro ausgeschöpft werden, würde eine Förderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen möglich sein.
Das ist nun nach kürzester Zeit eingetreten. Laut KfW seien die Fördermittel bereits eschöpft. Daher hat die Bank bereits am 20. April die Konditionen für die Förderung verschärft. Neue Anträge sollen nach aktuellem Stand ab dem 21. April jedoch wieder möglich sein.