Halb Kommunist, halb Konservativer: Das Leben des Verlegers Klaus Wagenbach vereinte RAF-Texte mit Franz Kafka und Ingeborg Bachmann. Nun ist er tot.
Wie sein Verlag mitteilte, sei Wagenbach "begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern", gestorben. "Seinem Lebensmotto entsprechend werden wir seinen Verlag weiterführen: "Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden"."
Klaus Wagenbach ist gestorben: Verleger liebte Kafka, aufwendig gemachte Bücher und politische Debatten
Der in Berlin geborene Wagenbach begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Der Schriftsteller Frank Kafka wurde zur großen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Autor. 1964 gründete er seinen eigenen Verlag in West-Berlin. Er verlegte die Autoren Günter Grass, Hans Werner Richter oder Ingeborg Bachmann. (Lesen Sie auch: Robert Domes stellt in Irsee seinen neuen Roman vor)

Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Er stand auch für aufwendig gemachte Bücher, sie sollten "hundert Jahre halten", sagte er. 2002 übernahm Susanne Schüssler den Verlag, Wagenbachs dritte Ehefrau. (Lesen Sie auch: Carlos Marin ist tot: Il Divo-Sänger starb mit nur 53 Jahren)