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Kritik an Podcast von Joe Rogan - Spotify will Corona-Fehlinformationen kennzeichnen

Nach Kritik

Spotify will Corona-Fehlinformationen künftig kennzeichnen

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    Wegen eines Podcasts, der irreführende Informationen zum Coronavirus verbreitet, hatten Prominente Kritik an Spotify geübt.
    Wegen eines Podcasts, der irreführende Informationen zum Coronavirus verbreitet, hatten Prominente Kritik an Spotify geübt. Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild)

    Weltstars gegen Streaming-Riesen: Mit ihrem ganzen Gewicht kämpfen die Musiker Neil Young und Joni Mitchell gegen Corona-"Lügen", die ihrer Meinung nach in einem populären Spotify-Podcast verbreitet werden. Es ist ein Protest, den auch das Streaming-Unternehmen nicht ignorieren kann. Der kritisierte Podcaster Joe Rogan meldet sich derweil selbst zu Wort - und gesteht Fehler ein.

    In einem rund zehnminütigen Instagram-Video sagte der 54-jährige US-Moderator mit Blick auf seine Kritiker: "Es tut mir sehr leid, dass sie sich so fühlen, das ist ganz sicher nicht, was ich möchte. Ich bin ein großer Neil-Young-Fan." Zu seiner eigenen Show sagte er: "Ich plane alles selbst und mache es nicht immer richtig."

    Spotify will Corona-Fehlinformationen künftig kennzeichnen

    Darüber hinaus zeigte sich der Moderator damit einverstanden, dass der Streaming-Dienst Spotify Beiträge zu Covid-19 künftig mit einem Hinweis versehen will. Der Gründer und Chef von Spotify, Daniel Ek, hatte diesen Schritt am Sonntag in einem Blog-Eintrag angekündigt.

    Der Streaming-Dienst will künftig alle Beiträge zu Corona mit einem Hinweis versehen, der zu wissenschaftlich fundierten Informationen aus verlässlichen Quellen führen soll. Die neue Initiative gegen Falschinformationen werde in den kommenden Tagen weltweit umgesetzt, teilte Ek mit.

    Über das Konzept seines Podcasts sagte Joe Rogan: "Es geht mir nicht darum, Falschinformationen zu verbreiten oder kontrovers zu sein. Ich habe mit dem Podcast nichts anderes versucht, als mit Leuten zu sprechen und interessante Gespräche zu haben." Er wolle in Zukunft mehr Ausgewogenheit haben und neben den kontroversen Meinungen auch andere abbilden. Auch wolle er sich besser auf die Interviews vorbereiten.

    Viele Promis kritisierten Podcast von Joe Rogan und Spotify

    Zuvor hatten mehrere Künstler, darunter Neil Young (76/"Heart of Gold") und Joni Mitchell (78/"Big Yellow Taxi"), angekündigt, ihre Musik von Spotify abzuziehen. Sie protestierten damit gegen den Podcast des US-Moderators, der auch von zahlreichen Wissenschaftlern als verharmlosend kritisiert wurde. Unterstützung erhielten sie auch von anderen Prominenten.

    Spotify wolle seinen Nutzern alle Musik- und Audioinhalte zugänglich machen, hieß es daraufhin zunächst in einem Statement des schwedischen Streaming-Dienstes. Das Unternehmen habe umfassende Inhaltsrichtlinien und seit Beginn der Pandemie mehr als 20 000 Podcast-Episoden mit Bezug auf Corona aus dem Angebot entfernt.

    Podcast "The Joe Rogan Experience": Kontroverse und umstrittene Aussagen

    Joe Rogan wurde als Schauspieler und Comedian bekannt und moderiert seit 2009 den Podcast "The Joe Rogan Experience". Derzeit ist es der meistgehörte Podcast auf Spotify, bei dem Rogan immer wieder mit kontroversen und umstrittenen Aussagen für Schlagzeilen sorgt. Rogan stand bereits in der Kritik wegen beleidigender Kommentare zu Trans-Menschen und weil er in seiner Sendung auch extreme Vertreter des rechten Rands einlud.

    Obwohl sie an ihrer Zusammenarbeit mit Spotify zunächst festhielten, hatten auch Herzogin Meghan und Prinz Harry Kritik geäußert. "Wir haben Spotify gegenüber weiterhin unsere Bedenken zum Ausdruck gebracht, um sicherzustellen, dass Änderungen an seiner Plattform vorgenommen werden, um zur Bewältigung dieser Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit beizutragen", hieß es in einer Mitteilung. Das Paar, das seine royalen Pflichten vor knapp zwei Jahren aufgegeben hatte, hatte Ende 2020 einen Millionenvertrag über die Produktion von Podcasts mit der Streaming-Plattform geschlossen. (Sophia Weimer, Lukas Dubro und Gaby Mahlberg, dpa)

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