Vor dem Hintergrund der Diskussion über rassistische Namen und Begriffe wird die Zigeunersauce der Marke Knorr umbenannt. "In ein paar Wochen finden Sie diese als "Paprikasauce Ungarische Art" im Regal", teilte der Mutterkonzern Unilever auf Anfrage von "Bild am Sonntag" mit. "Da der Begriff "Zigeunersauce" negativ interpretiert werden kann, haben wir entschieden, unserer Knorr Sauce einen neuen Namen zu geben."
Der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma begrüßte dem Bericht zufolge die Entscheidung. "Es ist gut, dass Knorr hier auf die Beschwerden offenbar vieler Menschen reagiert", sagte der Vorsitzende Romani Rose dem Blatt.
Ihm selbst bereite allerdings der wachsende Antiziganismus in Deutschland und Europa größere Sorgen. "Für den Zentralrat sind vor diesem Hintergrund Zigeunerschnitzel und Zigeunersauce nicht von oberster Dringlichkeit." Viel wichtiger sei es, Begriffe wie "Zigeuner" kontextabhängig zu bewerten, "wenn etwa in Fußballstadien "Zigeuner" oder "Jude" mit offen beleidigender Absicht skandiert wird".
Darf ein Hotel noch Mohren heißen?
Darf ein Hotel noch "Mohren" heißen? Darf ein Bier einen Mohr im Logo tragen? Um diese Fragen haben sich zuletzt hitzige Debatten entzündet. Im Fall des Traditionshotels "Drei Mohren" in Augsburg führten sie sogar zu einer Umbennung: Es heißt künftig "Maximilian's". In anderen Fällen dagegen halten Gastwirte nichts von einer Umbenennung, etwa im Hotel Mohren in Oberstdorf und im Mohrenwirt in Kranzegg. Wie die Betreiber argumentieren.
Viele Menschen stören sich laut einer Umfrage nicht an als rassistisch wahrgenommenen Namen von Betrieben. Das ging kürzlich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey hervor.
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