SWIFT ist eine Einrichtung, die normalerweise kaum in der Öffentlichkeit diskutiert oder beachtet wird - und trotzdem äußerst wichtig für Wirtschaft, Banken und Zahlungsströme in Europa ist - und jetzt auch im Ukraine-Krieg. Hier alle Infos zu SWIFT.
Name: Was bedeutet SWIFT?
SWIFT steht für "Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication", übersetzt in etwa Gesellschaft für weltweite, finanzielle Telekommunikation zwischen Banken. Die SWIFT wurde 1973 gegründet und hat ihren Sitz in Belgien. Sie ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für sichere Nachrichtenstandards in der Finanzbranche.
Was macht die SWIFT?
Die SWIFT betreibt ein besonders sicheres Telekommunikationsnetz, das von mehr als 11.000 Banken und Brokern in rund 200 Ländern genutzt wird. Praktisch alle Zahlungsanweisungen, die zwischen europäischen und außereuropäischen Banken aufgewickelt werden, laufen über die SWIFT. Das erkennt man als Verbraucher bei jeder Überweisung. Neben der IBAN muss man da in der Regel auch die BIC (Business Identifier Code) der Bank nennen, die das Geld erhalten soll. Die BIC wird auch als Swift-Code bezeichnet. Sie identifiziert eine Bank genau und stellt somit sicher, dass die Geld-Transaktion auch über Ländergrenzen hinweg funktioniert.
Wichtig zu wissen: Über die SWIFT wird kein Geld ausgetauscht, sondern nur Nachrichten. So informiert zum Beispiel eine Bank eine andere per SWIFT-Nachricht, dass ein Überweisungsauftrag vorliegt.
Wem gehört die SWIFT?
Die SWIFT ist eine Genossenschaft und gehört den Banken.
Wie sieht ein Swift-Code aus?
Der Swift-Code hat ein einheitliches Format und ermöglicht es so, eine Bank über Ländergrenzen hinweg genau zu benennne und so Überweisubngen zu ermöglichen. Er besteht aus vier Teilen:
- ein 4-stelliger Bankcode, der vom jeweiligen Geldinstitut frei wählbar ist
- ein 2-stelliger Ländercode
- ein 2-stelliger Code, der den Ort der Bank kennzeichnet
- eine 3-stellige Kennzeichnung der Filiale oder Abteilung

Warum ist die SWIFT so wichtig, wenn es um Sanktionen geht?
Praktisch alle juristisch sicheren Zahlungsmitteilungen zwischen verschiedenen Ländern laufen über die SWIFT. Das bedeutet: Wird ein Land von SWIFT ausgeschlossen, sind Geldüberweisungen aus oder in andere Länder praktisch unmöglich.
Kann die SWIFT Länder wie Russland ausschließen?
Ja, das kann sie und hat sie auch schon getan. Beispiele hier sind Iran und Nordkorea. Grundsätzlich ist die SWIFT allerdings unabhängig und entscheidet selbst, was sie tut. Allerdings hat die Gesellschaft ihren Sitz in Belgien und fällt damit unter EU-Recht. Den Ausschluss des Irans im Jahr 2012 etwa bestimmte die Genossenschaft nicht selbst, sie setzte eine EU-Verordnung um, die Überweisungen in das Land verboten hatte.
Was ist das Problem, wenn man ein Land bei SWIFT ausschließt?
Das größte Problem ist, dass man unter Umständen nicht nur dem betroffenen Land selbst schadet, sondern auch den Banken, Firmen und Nationen, die mit diesem Land Geschäfte machen. Beispiel Russland: Würde man dieses
, würde der Handel mit dem Land - aber zum Beispiel auch die Rückzahlung von Krediten, die Russland im Ausland aufgenommen hat - wesentlich erschwert.