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Laschet und Merz gegen Steuererhöhungen: "Zitrone ist ausgequetscht"

Bundestagswahl 2021

Laschet und Merz gegen Steuererhöhungen: "Zitrone ist ausgequetscht"

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    Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und sein Finanzexperte Friedrich Merz haben im Endspurt zur Bundestagswahl eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen einer rot-grün-roten Regierung gewarnt.
    Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und sein Finanzexperte Friedrich Merz haben im Endspurt zur Bundestagswahl eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen einer rot-grün-roten Regierung gewarnt. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und sein Finanzexperte Friedrich Merz haben im Endspurt zur Bundestagswahl eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen einer rot-grün-roten Regierung gewarnt. "Gerade nach der Pandemie sind Steuererhöhungen Gift für die wirtschaftliche Erholung", heißt es in dem 8-Punkte- Wirtschaftspapier, das die beiden am Mittwoch in Stuttgart beim Arbeitgeberverband Südwestmetall vorstellten. Zugleich sehen Laschet und Merz den in Umfragen führenden SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz wegen angeblicher Verfehlungen im Bundesfinanzministerium zunehmend in der Defensive. "Die Menschen fangen an, darüber nachzudenken, ob Olaf Scholz wirklich der richtige Bundeskanzler für die Bundesrepublik Deutschland ist", sagte Merz.

    Laschet sagte: "Ganz Europa schaut darauf, bleibt dieses Land stabil. Beginnen wir hier mit irgendwelchen ideologischen Experimenten und reißen wir die anderen mit runter." Wenn eine rot-grün-rote Regierung die Steuern erhöhe, bestehe die Gefahr, dass viele Unternehmen ins Ausland abwanderten. Merz ergänzte, Deutschland habe die höchste Steuerlast, die höchsten Sozialabgaben und die höchsten Energiekosten. "Die Zitrone ist ausgequetscht." Deutschland könne nur mit gesunden Staatsfinanzen und einer florierenden Wirtschaft auch auf anderen Feldern vorankommen. "Wenn wir beides nicht haben, wird uns Klimaschutz nicht gelingen." Die Schuldenbremse müsse unbedingt eingehalten werden.

    Merz sieht Scholz in Erklärungsnot.

    Merz sieht SPD-Kanzlerkandidat Scholz in Erklärungsnot. "Wenn man sieht, in welche Zahl von Finanzskandalen er verstrickt ist", wüchsen schon die Zweifel. Der CDU-Politiker zeigte sich auch irritiert darüber, wie lax der Finanzminister mit den Ermittlungen gegen dessen Staatssekretär Wolfgang Schmidt umgehe. Schmidt selbst sei nicht tragbar. "Und dieser Mann soll Chef des Bundeskanzleramts werden?", fragte Merz.

    Olaf Scholz wird 1958 in Osnabrück geboren. Er macht sein Abitur 1977 in Hamburg-Rahlstedt und studiert anschließend bis 1984 Rechtswissenschaften. Danach leistet er für ein Jahr Zivildienst und ist im Anschluss als Rechtsanwalt tätig. Das Bild zeigt ihn (links) 2008 als Bundesarbeitsminister.
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    Olaf Scholz ist langjähriges Mitglied der SPD. Seit Dezember 2021 ist der ehemalige Bürgermeister Hamburgs deutscher Bundeskanzler.

    All das führe dazu, dass die Union "auf der Schlussgerade wieder Vertrauen gewinne", zeigte sich der Wirtschaftsexperte überzeugt. Er sei angesichts der niedrigen Umfragewerte zwischendurch verunsichert gewesen, doch jetzt sei er wieder überzeugt, dass die Union stärkste Kraft werde. "Es kann sein, dass wir mit 24,3 (Prozent), der Hälfte dessen, was wir 1976 bekommen haben, wo wir in die Opposition gegangen sind, 48,6 (Prozent), diesmal mit 24,3 (Prozent) den Regierungsbildungsauftrag bekommen. So verrückt ist diese Welt."

    Laschet: Scholz hat Ministerium nicht im Griff

    Auch Laschet sagte, viele hätten wegen der guten Umfragewerte für die SPD gedacht, "Olaf Scholz wäre schon gesetzt". Jetzt zeige sich, dass der SPD-Kanzlerkandidat sein Ministerium nicht im Griff habe. Laschet hatte Scholz wegen der Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Zentrale des Zolls sowie wegen der Wirecard-Pleite und des Cum-Ex-Skandals schon öfter scharf angegriffen. Gegen Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt wird ermittelt, weil er auf Twitter den Gerichtsbeschluss zu der Durchsuchung im Ministerium veröffentlicht hatte.

    Nach seinem Abitur studiert Laschet Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. Von 1987 bis 1994 ist er als Journalist tätig. Von 1994 bis 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1995 bis 1999 Leiter und Geschäftsführer eines Verlagsunternehmens. Auf dem Foto ist der Politiker im Januar 2015 in seinem Büro im Landtag in Düsseldorf zu sehen.
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    Armin Laschet möchte auf Angela Merkel folgen und der nächste Bundeskanzler werden. In der CDU hat der gebürtige Aachener schon einige Stationen durchlaufen.

    Der CDU-Chef erläuterte, das vorgestellte Wirtschaftspapier sei eine Zusammenfassung des CDU-Wahlprogramms. "Zehn Tage vor der Wahl erfindet man nicht viel Neues." Es gehe darum, deutlich zu machen, dass Deutschland vor einer Richtungsentscheidung stehe. Deutschland würde so den Anschluss in Europa und in der Welt verlieren. "Das ist auch vier Jahre später nicht korrigierbar", warnte Laschet. Die Union wolle den Bürokratieabbau voranbringen und neue Ideen fördern. Weniger Steuern seien erstmal kaum drin. "Wir machen nicht in breitem Umfang Steuersenkungsversprechungen." Das gebe der Haushalt nicht her.

    Lesen Sie auch: SPD-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans spricht in Kempten über die Angst vor der Steuererhöhung

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