Das hat Außenminister Heiko Maas (SPD) am Abend in Berlin angekündigt. Außerdem würden noch in der Nacht Transportflugzeuge der Bundeswehr aufbrechen, "um bei den notwendigen Evakuierungsarbeiten zu unterstützen und diese dann auch in den kommenden Tagen durchzuführen".
Die Militärmaschinen würden die Menschen zunächst von Kabul aus in ein Nachbarland bringen, sagte Maas weiter. "Für den anschließenden Transport von da nach Deutschland stellen wir auch zivile Flugzeuge zur Verfügung." Ein "operatives Kernteam" der Botschaft wird Maas zufolge in Kabul am militärisch gesicherten Teil des Flughafens bleiben, um die Arbeitsfähigkeit der Botschaft zu erhalten und um die weiteren Evakuierungsmaßnahmen mitbegleiten zu können.
Maas: Deutschland und USA unterstützen sich bei Evakuierungsmaßnahmen
"Wir setzen jetzt alles daran, unseren Staatsangehörigen und unseren ehemaligen Ortskräften eine Ausreise in den kommenden Tagen zu ermöglichen", sagte Maas. "Die Umstände, unter denen das stattfinden kann, sind aber derzeit schwer vorherzusehen." Deshalb stehe die Bundesregierung auch in einem engen Austausch mit den USA und anderen internationalen Partnern. "Wir haben uns darauf verständigt, dass wir uns bei den Evakuierungsmaßnahmen in den kommenden Tagen gegenseitig und wechselseitig unterstützen werden."
Angesichts des Vorrückens der Taliban auf die afghanische Hauptstadt Kabul war das Botschaftspersonal bereits im Laufe des Tages zum Flughafen gebracht worden. "Die Kolleginnen und Kollegen sind jetzt dort, und sie sind dort in Sicherheit", sagte Maas. Der Krisenstab habe bei einer Sitzung am Nachmittag Kontakt gehabt.
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