Landwirte und Fischer sollen nach Plänen der EU-Kommission stärker vom EU-Haushalt der kommenden Jahre profitieren als bislang vorgesehen. Mit weiteren Zuwendungen in Milliardenhöhe sollten vor allem die Folgen der Corona-Krise bekämpft und der europäische "Green Deal" für ein klimaneutrales Europa bis 2050 vorangetrieben werden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.
Entwicklung des ländlichen Raums soll gefördert werden
Im Vergleich zu Plänen von 2018 sehen die Vorschläge für die Landwirtschaft in den kommenden sieben Jahren ein Plus von rund 24 Milliarden Euro vor. Davon sollen 15 Milliarden Euro aus dem Corona-Wiederaufbauplan kommen, den Kommissionschefin Ursula von der Leyen vergangene Woche vorgestellt hat. Dieses Geld soll vor allem in die Entwicklung des ländlichen Raums fließen und beispielsweise mehr Artenvielfalt ermöglichen.
Warum Allgäuer Bergbauern die Verteilung von Fördergeldern kritisieren, lesen Sie hier.
EU-Staaten verhandeln über Wiederaufbauplan
Aus dem regulären, aber überarbeiteten Haushaltsrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 sollen weitere 9 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Allerdings müssen die EU-Staaten sowohl über den Wiederaufbauplan als auch über den mittelfristigen Finanzrahmen noch verhandeln. Die gemeinsame Agrarpolitik ist der mit Abstand größte Posten im Gemeinschaftshaushalt.
Geld soll in nachhaltige Fischerei fließen
Der Fischerei sollen der EU-Kommission zufolge in den kommenden sieben Jahren zusätzlich 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Dies wäre ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorschlag von 2018. Das Geld soll zur Bewältigung der Corona-Krise genutzt und in eine nachhaltige Fischerei-Politik investiert werden.