Corona-Krise, das stand gerade in den ersten Wochen auch für teilweise leere Regale in den Supermärkten. Hamsterkäufe bei verschiedenen Produkten brachten die Lieferketten an ihre Grenzen - und Regaleinräumer an ihre Grenzen. Wie sehr tatsächlich gehamstert wurde, zeigt jetzt das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage.
Laut der Umfrage im April 2020 tätigten tatsächlich 24 Prozent der Deutschen in der Coronakrise Hamsterkäufe bei Lebensmitteln. Aber auch die Folgen dieser Hamsterkäufe sind vierlen Menschen bewusst: Fast jeder zweite Befragte (44 Prozent) gab an, mit einer durch die Pandemie bedingten Zunahme der Lebensmittelverschwendung zu rechnen.
März und April waren die Hamster-Monate
Die wahren "Hamster-Monate" waren der Umfrage zufolge März und April. Deutlich mehr Nudeln, Gemüse oder Brot wurden in diesen Wochen nach Hause getragen als vor der Coronakrise. Unter den Käufern waren besonders viele aus der mittleren Altersgruppe (35 Prozent), demnach vermutlich auch diverse Familien mit Kindern.
Die Mehrheit der Deutschen (76 Prozent) ließ sich nach eigenen Angaben allerdings nicht aus der Ruhe bringen und kaufte genauso viele oder sogar weniger Lebensmittel ein als vorher.
Unbeeindruckt von zeitweisen Lieferschwierigkeiten bei einzelnen Produkten zeigte sich vor allem die ältere Generation: 83 Prozent der über 60-Jährigen lag es demnach fern, in der Krise mehr Nahrungsmittel als sonst zu kaufen und zu Hause anzuhäufen.

Die Frage, ob man die vielen Vorräte an Lebensmitteln vor dem Ende ihrer Haltbarkeit verbrauchen könnte, bejahten die meisten Hamsterkäufer. Lediglich sechs Prozent gaben zu, wohl einen Teil der gehorteten Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Von allen Befragten warfen zwischen Ende März und Anfang April 31 Prozent keine Lebensmittel weg, 25 Prozent allerdings mindestens ein Mal oder sogar mehrmals in der Woche.
Zum Vergleich: Bei einer repräsentativen Erhebung im April 2019 hatten 26 Prozent angegeben, in den vorangegangenen zwölf Monaten wöchentlich genießbare Lebensmittel im Abfall entsorgt zu haben.
Für die repräsentative forsa-Erhebung wurden im Auftrag von RaboDirect Deutschland zwischen dem 16. und dem 28. April 2020 insgesamt 1.227 Personen befragt.