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Pferde verletzt: Attacken auf Pferde in der Übersicht - Stichverletzungen stammen oft von Messern

Gewalt gegen Tiere

36-Jähriger soll sich in Bürstadt sexuell an Pony vergangen haben - Hat er weitere Tiere geschändet?

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    Eion Pony steht idyllisch auf einer Koppel. In Bürstadt soll sich ein 36-Jähriger an einem Pony sexuell vergangen haben.
    Eion Pony steht idyllisch auf einer Koppel. In Bürstadt soll sich ein 36-Jähriger an einem Pony sexuell vergangen haben. Foto: Federico Gambarini, dpa, Archifoto

    Immer wieder werden Pferde von Tierquälern attackiert. In diesem Artikel listen wir eine Übersicht über schockierende Fälle auf.

    Update, 2. Oktober: Polizei in Bürstadt: 36-Jähriger soll sich sexuell an Pony vergangen haben

    Es ist ein schier unglaublicher Verdacht: Die Polizei in Bürstadt (Hessen) hat im Laufe der Woche einen 36-jährigen Mann in einem Pferdestall festgenommen - er soll sich sexuell an einem Pony vergangen haben. Das mittlerweile tierärztlich untersuchte Tier hatte Verletzungen im Genitalbereich, teilte die Polizei mit. Installierte Kameras hatten nachts im Stall Alarm ausgelöst. Als die Besitzer nachschauten, fanden sie den Mann im Stall und hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf. Der 36-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Er erhält eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Die Polizei prüft nun, ob er mit weiteren Tierschändungen in Hessen in Zusammenhang steht.

    (Lesen Sie auch: Tierfreunde entsetzt: Mann tritt kleinen Hund auf offener Straße - Vierbeiner stibt in Mindelheim)

    Update, 15. September: Unbekannter sticht Pferd mit Messer in Sonnefeld in den Bauch: Tier schwer verletzt

    Auf einer Koppel im Landkreis Coburg hat ein Unbekannter ein Pferd mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Der Täter habe dem Tier so stark in den Bauch gestochen, dass die Klinge stecken blieb und der Griff abbrach, teilte die Polizei mit. Sie untersucht die Tatwaffe und befragt Zeugen.

    Update, 27. August: Pferde in Hessen attackiert - Polizei sucht unbekannte Täter

    Zwei Pferde im Dautphetal und Biedenkopf (Hessen) wiesen in den vergangenen Tagen Verletzungen auf, die wohl von Menschenhand stammen. Die Polzei ermittelt wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht laut Polizei wohl nicht, wie

    mittelhessen.de

    berichtet.

    Update, 25. August: Von den unbekannten Tätern, die Pferde im Allgäu verletzt haben, fehlen weiterhin jede Spur. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen. Außerhalb unserer Region schockten zuletzt auch in Altenburg mehrere Angriffe auf Pferde die Öffentlichkeit.

    Pferdeidylle pur: So sollte es sein. Doch nicht immer ist Pferden ein Leben in Frieden vergönnt.
    Pferdeidylle pur: So sollte es sein. Doch nicht immer ist Pferden ein Leben in Frieden vergönnt. Foto: Moritz Frankenberg, dpa, Symbolfoto

    Hier geht es zum Ursprungstext vom 18. August

    Für das Pferd muss es eine Qual gewesen sein, für seine Besitzerin ein Schock. Eine 15 Zentimeter lange Schnittwunde nahe des Genitalbereichs ihrer Stute „Kamikaze“ entdeckte Pferdewirtin Verena Struthers (61) aus Aitrach beim Füttern des Tieres. Die Polizei geht davon aus, dass ein Unbekannter das Pferd mit einem Messer attackierte, als es abends auf der Koppel in Aitrach-Baniswald nahe Memmingen stand. Zuletzt hat es in der Region mehrere ähnliche Fälle gegeben.

    Pferde auf Koppel verletzt: Polizei ermittelt

    „Es liegt definitiv keine Selbstverletzung des Tieres vor. Wir ermitteln wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz“, sagte eine Polizeisprecherin zu dem Fall in Aitrach. Nach einer tierärztlichen Behandlung geht es „Kamikaze“ zwei Wochen nach dem Vorfall zwar wieder besser. Doch bei ihrer Besitzerin wirkt die Attacke nach. „Ich bekomme Panik, wenn ich daran denke, was da für Menschen unterwegs sind“, sagt Struthers. „Wie kann man ein Pferd angreifen? Wer macht so was Schreckliches?“ Diese Frage stellen sich derzeit viele Menschen in der Region. Vor wenigen Tagen wurden in Halblech (Kreis Ostallgäu) zwei Stuten auf einer Koppel laut Polizei ebenfalls „mutwillig Schnittwunden und Hämatome an verschiedenen Körperteilen zugefügt“ . (Lesen Sie auch: Tierschutzorganisation stellt Strafanzeige gegen IOC und Reitverband)

    Bereits im Frühjahr hatte es einen dramatischen Fall in Mauerstetten (Ostallgäu) gegeben. Dabei war eine Stute laut deren Besitzerin „gefesselt, geschlagen und mit einem Messer geschändet“ worden. Der oder die Täter fügten dem Pferd eine 17 Zentimeter lange Stichwunde zu. „Besonders schlimm sind die inneren Verletzungen, da der Täter das Messer gedreht hat“, sagte die Besitzerin damals unserer Redaktion.

    Stute mit Schnittwunden - keine Hinweise auf Pferde-Hasser

    Zuvor war eine Stute in einem Stall in Bad Wörishofen mit Schnittwunden aufgefunden worden. Die Polizei geht auch hier von einer vorsätzlichen Tat aus. „Hinweise auf einen Zusammenhang der einzelnen Fälle gibt es nicht“, sagt Holger Stabik, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Die Polizei geht also nicht von einem Serientäter aus. Andererseits: Dass offenbar mehrere Täter Tiere im Allgäu mit Messern quälen, beunruhigt Pferdehalter nicht minder. Wobei Stabik von Panik abrät. „Generell stellen wir fest, dass sich bei einer gewissen Zahl von Fällen später herausstellt, dass sich das Pferd selbst verletzt hat oder haben könnte.“

    Auch andere Gründe können eine Rolle spielen, wie ein Fall aus Dorsten (Nordrhein-Westfalen) aus dem Vorjahr zeigt. Damals wurde berichtet, dass eine Stute auf einer Koppel von einem unbekannten Täter zu Tode gequält worden sei. Doch eine Untersuchung kam zu einem anderen Schluss. Demnach gab es keine Hinweise auf menschliche Gewalt. Die Verletzungen seien nach dem Tod der Stute durch andere Tiere verursacht worden.(Lesen Sie auch: Pony stirbt bei Flucht vor Hunden auf Bahngleisen)

    Pferdeschänder attackieren oft in der Dämmerung oder im Dunkeln

    Abgesehen von einer anfänglichen Fehleinschätzung wie in Dorsten ist es grundsätzlich schwierig, Pferdeschänder zu überführen. Oftmals schlagen die Täter von Zeugen unbemerkt auf abgelegenen Koppeln in der Dämmerung oder sogar in der Dunkelheit zu. Zudem verhielten sich diese Menschen oft ganz normal und kämen aus allen Gesellschaftssichten, sagt Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Psychiater, auf Nachfrage unserer Redaktion.

    Das Ausleben von Machtfantasien sei ein Motiv der Täter. „Es geht hier offenbar um eine sadistisch-sexuelle Perversion. Sie erniedrigen dieses große, schöne Tier. Sie üben Gewalt aus“, sagt die Psychotherapeutin. Bei den Tätern handele es sich meistens um „Männer im jüngeren bis mittleren Erwachsenenalter“. In der Regel hätten sie selbst körperliche Gewalt erlebt oder seien missbraucht worden.

    Mit ihrer Brutalität erschüttern Pferdeschänder auch die Halter der Tiere. Verena Struthers ist nach der Attacke auf „Kamikaze“ jedenfalls tief verunsichert: „Am liebsten möchte ich wegziehen.“

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