Deutschland in der Corona-Krise: Alle Menschen halten sich an die Corona-Regeln im Lockdown. Das jedenfalls wünschen sich Bundesregierung, Experten und laut einer Umfrage auch die Mehrheit der Deutschen. Dennoch kommt es immer wieder zu teils gravierenden Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen.
Wir haben - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - einige Fälle dokumentiert die in der dritten Januarwoche für Schlagzeilen sorgten.
Mann im Allgäu "kann oder will" keinen triftigen Grund für Autofahrt nennen - Anzeige
Über diesen Fall wunderten sich viele Allgäuer: In Altusried-Krugzell im Oberallgäu hielt die Polizei am Sonntagvormittag einen Familienvater an, der mit seinen beiden Kindern im Auto unterwegs war. Dabei fragten die Beamten aufgrund der geltenden Ausgangsbeschränkungen nach einem triftigen Grund für das Verlassen der Wohnung. Der Mann aber wollte sich dazu nicht äußern - laut Nachfrage bei der Polizei sagte er, dass dies nicht gegen die Beamten, sondern gegen den Staat gerichtet sei. Der Familienvater bekam eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Mehr über den Fall lesen Sie hier.
Fluggast verweigert Maske - Pilot bricht Startvorgang ab
Weil sich ein Mann weigerte, an Bord eines Flugzeugs eine Maske zu tragen, hat der Pilot in München den Startvorgang abgebrochen.
Der Mann saß nach Angaben der Polizei bereits auf seinem Platz, die Türen waren geschlossen und das Flugzeug rollte Richtung Startposition. Doch weil auch die Kabinencrew den Mann nicht überzeugen konnte, einen Mund-Nasen-Schutz aufzuziehen, habe der Pilot kurzerhand kehrt gemacht und die Polizei verständigt, teilte ein Sprecher der Flughafeninspektion mit. Polizisten holten ihn schließlich ab. Der 51-Jährige aus den Niederlanden muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz verantworten.
Polizei löst illegale Hochzeitsfeier auf - Beleidigungen und Widerstand gegen Polizei
Die Polizei hat in Werdohl (NRW) eine illegale Hochzeitsfeier mit rund 30 Gästen aufgelöst. Mehrere Personen versuchten, sie am Betreten des Hauses zu hindern. In einer Wohnung im zweiten Stock trafen die Beamten auf die Gesellschaft. Der 21-jährige Mieter habe angegeben, dass er mit Verwandten und Bekannten seine Hochzeit feiere. Die Teilnehmer erhielten nun Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung. Gegen zwei Männer werde zudem wegen Beleidigung und Widerstands gegen Polizeibeamte ermittelt.
Polizei beendet Kindergeburtstag mit 30 Personen - Gäste verstecken sich im Bad und in Schränken
Es sollte ein besonderer Geburstag für die Zwillinge Mario und Vanessa werden - und das wurde er auch. Allerdings im negativen Sinne: Die Polizei in Hameln (Niedersachsen) hat am Dienstag einen Kindergeburtstag mit 30 Gästen mitten in der Corona-Krise aufgelöst. Die Gäste versteckten sich laut Polizei teils in Schränken und im Bad. Die Erwachsenen erwartet ein Bußgeld von 150 Euro. Mehr über den Fall, der erbittert in den sozialen Netzwerken diskutiert wurde, lesen Sie hier. Auch in Mannheim beendete die Polizei eine Geburtstagsfeier: Dort versammelten sich am Freitag 27 Gästen (22 Erwachsene und fünf) zu einer Party in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Die Beamten sprachen Platzverweise aus, die Besucher gingen. Alle Beteiligten seien wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung angezeigt worden.
(Lesen Sie auch: Polizei kontrolliert Corona-Party in Lindenberg: Männer verstecken sich in Duschkabine)
Verstoß gegen Corona-Regeln: 150 Menschen bei Beerdigung in Bremen
Bei der Trauerfeier in Bremen hat die Polizei eine Reihe von Verstößen gegen die Corona-Regeln festgestellt. In der Spitze seien etwa 150 Trauergäste auf dem Friedhof gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Erlaubt seien im Freien 100 Menschen, sofern die Abstands- und Hygieneregeln befolgt werden. Das war nach Polizeiangaben bei der Beerdigung ber nicht immer der Fall: Es gab Verstöße gegen die Maskenpflicht, der Mindestabstand von 1,50 Metern wurde teils nicht eingehalten. Die Beamten dokumentierten die Verstöße und fertigten Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz.
Verstoß gegen Corona-Regeln in Lokal - Polizeieinsatz
Kurioser Einsatz für die Polizei in Berlin: Wegen des Verstoßes gegen Corona-Regeln war sie am Donnerstagabend in einem Lokal im Stadtteil Prenzlauer Berg im Einsatz. Etwa 20 Personen verhielten sich dort nicht coronakonform, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (online) handelte sich um ein Treffen von "Querdenkern" in einer Bar. Es sei geplant gewesen, eine Partei zu gründen. Das Treffen sei per Livestream bei Youtube übertragen worden - auch dann noch, als die Polizei anrückte. Die Teilnehmenden hätten größtenteils keine Masken getragen und die Abstandsregeln nicht eingehalten, heißt es in dem Bericht.
llegaler Betrieb in Shisha-Bar: 18 Personen feiern im Keller
Eine Shisha-Bar in Hamburg-Wandsbek hatte trotz der geltenden Corona-Auflagen am Donnerstagabend geöffnet. Beim Eintreffen der Polizei befanden sich neben dem Betreiber der Bar und seinen zwei Söhnen noch 15 weitere Gäste illegalerweise im Keller des Gebäudes, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Da der Keller nicht über entsprechende Lüftungsanlagen verfügte, stellte die Feuerwehr aufgrund der Wasserpfeifen zudem einen erhöhten Kohlenmonoxid-Wert fest. "Der Wert war knapp an der Grenze zur Gesundheitsgefährdung", so die Sprecherin. Der Betrieb wurde geschlossen und es wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die 18 Anwesenden eingeleitet. (mit dpa)