In Kusel in Rheinland-Pfalz haben Unbekannte am Montag zwei Polizisten bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Der gewaltsame Tod der Polizisten ist kein Einzelfall: In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Polizeibeamte im Dienst getötet. Eine Chronologie.
April 2020: Bei einem SEK-Einsatz in Gelsenkirchen wird ein 28-jähriger Polizist getötet. Als die Beamten eine Hausdurchsuchung bei einem Beschuldigten in einem Drogenermittlungsverfahren machen wollen, gibt dieser plötzlich Schüsse. Einer davon trifft den SEK-Polizisten und verletzt ihn tödlich.

Februar 2017: Auf der Flucht vor der Polizei überfährt ein junger Mann in Oegeln in Ostbrandenburg zwei Beamte. Beide sterben.
Oktober 2016: In Georgensgmünd schießt ein Mann auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos, die bei ihm Waffen einziehen wollten. Dabei wird in dem Ort im Landkreis Roth ein 32 Jahre alter Polizist lebensgefährlich verletzt und stirbt wenig später in einer Klinik. Auch zwei weitere Polizisten werden verletzt. Der Schütze aus dem Milieu der sogenannten Reichsbürger wird später zu lebenslanger Haft verurteilt.
Dezember 2015: In einem Regionalzug ersticht ein Schwarzfahrer bei Herborn (Hessen) einen 46 Jahre alten Polizisten. Ein Kollege des Beamten wird schwer verletzt.
Oktober 2011: Nach einer Verfolgungsjagd in Augsburg wird der 41 Jahre alte Polizeibeamte Mathias Vieth erschossen, seine Kollegin verletzt. Sie wollten zwei Brüder kontrollieren, die einen Raubüberfall geplant hatten. Die Verfolgung endet einige hundert Meter vom Lech entfernt, im Augsburger Siebentischwald. Dort liegt das Motorrad der Brüder plötzlich auf dem Weg. Die Polizisten vermuten einen Unfall, steigen aus. Da wird aus der Dunkelheit heraus das Feuer auf sie eröffnet. Die 30 Jahre alte Beamtin wird verletzt, der Familienvater Mathias Vieth, 41, stirbt im Kugelhagel.
Die beiden Täter werden später wegen Mordes verurteilt.

März 2010: Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) will in Anhausen (Rheinland-Pfalz) in die Wohnung eines Mitglieds der "Hells Angels" eindringen. Der Rocker feuert durch die geschlossene Tür. Ein Beamter stirbt.
April 2007: In Heilbronn (Baden-Württemberg) wird die 22-jährige Polizistin Michèle Kiesewetter mit einem Kopfschuss tot neben ihrem Streifenwagen gefunden. Ihr Kollege überlebt schwer verletzt. Erst Jahre später wird klar, dass sie Opfer der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) wurden.
März 2006: Ein Räuber schießt in Berlin einen Zivilfahnder nieder, der ihn kontrollieren will. Der 42-jährige Beamte stirbt vier Tage später.
April 2003: Als Polizeibeamte eine Wohnung in Berlin-Neukölln stürmen, gibt ein Mann mehrere Schüsse auf die Beamten ab. Einer von ihnen, ein 37-Jähriger wird tödlich im Gesicht getroffen.
Juli 2002: In Bonn Bad Godesberg rücken zwei Beamte zu einem Hausfriedensbruch aus. Vor Ort entreißt der Täter einem von ihnen die Dienstwaffe und schießt los. Der 40-jährige Beamte wird von drei Schüssen tödlich getroffen, sein Kollege erleidet einen Bauchschuss, überlebt schwer verletzt.
Oktober 2000: Nach einer Verfolgungsfahrt erschießt in Bubenreuth (Kreis Erlangen-Höchstädt) ein aus einem psychiatrischen Krankenhaus geflüchteter Mann einen 31-jährigen Polizeibeamten. Sein Kollege wird verletzt.

Juni 2000: Beim Versuch, einen 25-Jährigen festzunehmen, werden zwei Polizisten in Niederwalluf in Hessen mit einer ihrer eigenen Dienstwaffen niedergestreckt. Einer der Beamten stirbt wenig später im Krankenhaus.