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Regierung verteidigt "#besonderehelden"-Videos gegen Kritik

Tolle Aktion oder unangepasst?

Regierung verteidigt "#besonderehelden"-Videos gegen Kritik

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    Ein Paar liegt faul im Bett und und isst Hühnchen-Snacks. Die Bundesregierung wirbt mit augenzwinkernden Videos mit dem Hashtag #besonderehelden für das Zu-Hause-Bleiben in der Corona-Krise, in denen sie Nichtstuer auf der Couch zu Helden erklärt.
    Ein Paar liegt faul im Bett und und isst Hühnchen-Snacks. Die Bundesregierung wirbt mit augenzwinkernden Videos mit dem Hashtag #besonderehelden für das Zu-Hause-Bleiben in der Corona-Krise, in denen sie Nichtstuer auf der Couch zu Helden erklärt. Foto: dpa

    Die Bundesregierung hat die breite Aufmerksamkeit für eine Video-Kampagne begrüßt, in der sie Nichtstuer während der Corona-Krise augenzwinkernd zu Helden erklärt. "Da ist viel Aufmerksamkeit auf genau diese zentrale Botschaft, die uns wichtig war, gelenkt worden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Zugleich respektiere er, wenn einzelne Menschen sich unwohl fühlten mit solchen Spots. Mit den Videos mit dem Schlagwort "#besonderehelden" sollen junge Menschen dazu animiert werden, Kontakte zu reduzieren. Der Versuch, diese Botschaft humorvoll zu verbreiten, war allerdings auf ein gemischtes Echo gestoßen.

    Im Video: Menschen erzählen aus der Zukunft rückblickend von der Pandemie

    In den Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben. Sie hätten "absolut gar nichts" getan und seien "faul wie die Waschbären" gewesen, sagt ein Mann in einem der Videos. "Unsere Couch war die Front, und unsere Geduld war die Waffe." Und: "So wurden wir zu Helden." Zwei Videos mit ähnlicher Handlung erschienen am Wochenende, ein weiteres am Montag. Die Videos enden jeweils mit dem Appell der Bundesregierung: "Werde auch du zum Helden und bleib zuhause".

    Ein Paar sitzt in einer fiktiven Zukunft auf dem Sofa und erinnert sich an das Jahr 2020. Nur eine der Szenen in den "#besonderehelden-Videos" der Bundesregierung zur Corona-Krise.
    Ein Paar sitzt in einer fiktiven Zukunft auf dem Sofa und erinnert sich an das Jahr 2020. Nur eine der Szenen in den "#besonderehelden-Videos" der Bundesregierung zur Corona-Krise. Foto: dpa

    Viele lobten die Aktion, andere bemängelten etwa, dass Themen wie Einsamkeit, häusliche Gewalt oder Existenzängste keine Rolle spielten. Die eigentlichen Helden seien doch beispielsweise die Beschäftigten im Gesundheitswesen.

    "Es tut mir leid, dass Sie da einen negativen Eindruck haben"

    Zu Kritik an den Videos sagte Seibert: "Es tut mir leid, dass Sie da einen negativen Eindruck haben." Der Bundesregierung sei vollkommen bewusst, welche wirtschaftlichen, sozialen und seelischen Härten das Leben während der Pandemie für viele Menschen bedeute. Das werde im Informationsangebot der Bundesregierung auch aufgegriffen. Man könne aber nicht alle Aspekte in ein kurzes Video für junge Leute hineinpacken. Der Begriff Heldentum sei natürlich eine Überhöhung. "Aber hier geht es ja um Heldentum der allerallerzivilsten Art."

    Junge Menschen mit herkömmlichen Mitteln von Regierungskommunikation zu erreichen, sei schwierig. Auf sie komme es während der Corona-Pandemie aber besonders an. "Und das rechtfertigt meines Erachtens auch ungewöhnliche Herangehensweisen." Der Appell sei in der Sache sehr ernst gemeint, aber in der Form doch augenzwinkernd. Eine übergroße Zahl von Bürgern habe positiv reagiert.

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