Zehn Wanderer aus Deutschland haben in Südtirol über Unwohlsein und Übelkeit geklagt - sie wurden von Rettern in Schutzanzügen von der Seiser Alm in die Notaufnahme des Krankenhauses in Brixen gebracht, wie die Neue Südtiroler Tageszeitung berichtet. Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitagabend. Jetzt ist klar, was die Ursache der Beschwerden war. Anfangs sprach das Weiße Kreuz von einer "sonstigen Vergiftung".
Mittlerweile sind die Ergebnisse der Laboranalysen da: Es handelte sich demnach um das Norovirus. Das teilte der Sanitätsbetrieb mit. Die zehn Deutschen befanden sich in medizinischer Behandlung, wurden mittlerweile aber wieder entlassen und erholen sich.
Norovirus bei Wandergruppe aus Deutschland - Hygienemaßnahmen auf Hütten eingeleitet
Dennoch leitete der Gesundheitsbetrieb Maßnahmen ein, um eine weitere Ausbreitung des Virus einzuschränken. Die Betroffenen sind allesamt informiert und aufgefordert worden, verstärkt auf ihre Hygiene zu achten - insbesondere die der Hände.
Außerdem informierten die Behörden alle Hütten und Restaurants, in denen die Reisegruppe übernachtet und Halt gemacht hat. Sie wurden aufgefordert, präventiv Hygienemaßnahmen zu ergreifen. Der Hygienedienst überwacht die Situation.
Notruf über Vergiftungen nahe der Seiser Alm - Rettungsaktion in Südtirol
Wie italienische und Tiroler Medien berichtet hatten, war am späten Freitagnachmittag der Notruf eingegangen: In einer Schutzhütte nahe der Seiser Alm sei es zu Vergiftungen gekommen. Die Retter des Weißen Kreuzes rückten aus Gröden in spezieller Schutzkleidung und mit Gesichtsmasken an.
Sie holten die Wandergruppe von der Schutzhütte. Sie brachten sie zunächst hinab zur Alm, versorgten sie dort und fuhren sie dann in die Klinik nach Brixen.
Norovirus in Südtirol: Symptome klingen meist schnell wieder ab
Das Norovirus wird normalerweise von Mensch zu Mensch übertragen. Infektionen können auch von kontaminierten Lebensmitteln oder Gegenständen wie Türklinken ausgehen. Gefährlich ist das Norovirus nur bedingt. Meist klingen die eher ungefährlichen Symptome innerhalb von wenigen Tagen wieder ab.
Doch das Virus überträgt sich sehr schnell. Deshalb sollten die Hygieneregeln strikt eingehalten werden. Vor allem das Händewaschen nach dem Klogang und vor dem Essen ist dabei die wichtigste Maßnahme. Handtücher sollten nicht geteilt werden. Auch die Desinfektion und Reinigung von sämtlichen Kontaktflächen ist hilfreich, um die Ausbreitung zu verhindern, berichtet die Neue Südtiroler Tageszeitung.
Immer wieder kommt es auf Berghütten zu Fällen von einer Norovirus-Ausbreitung. Beispielsweise im Juni 2023 brach das Virus auf einer Hütte im Tannheimer Tal aus. 14 Personen waren davon betroffen, die Alpe war mehrere Tage geschlossen.
Ähnlich verlief ein Fall in Oberstdorf: Wanderer klagten auf mehreren Hütten über heftige Magen-Darm-Beschwerden. Rettungskräfte flogen damals neun Betroffene mit einem Hubschrauber zurück ins Tal.