Ein kleines Mädchen aus Schweinfurt stirbt, nachdem es im Schulbus eine Maske getragen hat. Stimmt nicht. Doch diese und andere schockierende Nachrichten aus Bayern und Deutschland tauchen derzeit vermehrt auf Nachrichtenportalen und Sozialen Netzwerken wie Facebook auf. Fälle, die Verschwörungstheoretiker aufgreifen und im Netz tausendfach geteilt werden.
Unsere Redaktion berichtete über einen solchen Fall, bei dem ein Mädchen auf dem Heimweg bewusstlos zusammengebrochen sei. Klare Antwort der Polizei Unterfranken - diese Tat war frei erfunden. Auch andere Fälle werden von öffentlichen Stellen als Falschmeldungen bewertet.
Tod durch Mund-Nasen-Schutz? Die Staatsanwaltschaft reagiert
Ein Arzt aus Sinsheim gehört zu denjenigen, die solche Nachrichten gerne verbreiten. Bodo Schiffmann erklärt in einem Video, dass es auch einen Todesfall eines Jungen im Zusammenhang mit dem Tragen einer Maske in Ostfriesland gebe. Das Bestattungsunternehmen des Jungen veröffentlichte daraufhin eine Stellungnahme. Der Tod des Jungen habe nichts mit dem Coronavirus zu tun und bei seinem Zusammenbruch habe der Junge auch keinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Erklärung gegenüber dem Rechercheportal Correctiv.
Auch in Schweinfurt erklärten sich öffentliche Stellen dazu bereit, den Vorfall genauer zu erläutern. Gegenüber Correctiv vermeldeten sowohl die Polizei Schweinfurt, eine Pressesprecherin der Stadt und das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt, die Nachricht zum Tod des Mädchens aufgrund einer Maske als gezielte Falschmeldung.
Doch Verschwörungstheoretiker Schiffmann ist von dem Tod des Mädchen überzeugt. Er hat die Nachricht bereits öffentlich auf einer Demonstration verbreitet und in Zusammenhang mit dem Mund-Nasen-Schutz gebracht.
Corona und Mund-Nasen-Schutz: Tod von Kindern in keinem Zusammenhang
Ein weiterer Fall in Rheinland-Pfalz gilt nun als abgeschlossen. Ein Kind war in einem Schulbus zusammengebrochen und kurz darauf im Krankenhaus gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelte und teilte nach den Ergebnissen der Rechtsmedizin ihre Ergebnisse mit. Ein Zusammenhang mit dem Mund-Nasen-Schutz und dem Tod des Kindes sei ausgeschlossen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Doch eine AfD-Politikerin hatte es bereits geteilt. Die Klicks - hundertfach.