Für die einen ist sie ein Hochgenuss – eine wohltuende Kombination von Süße und frischer Schärfe. Für die anderen ist sie irgendwie befremdlich: Pfefferminzschokolade. Am Tag der Minzschokolade (engl. National Chocolate Mint Day) haben wir bei der Confiserie Heilemann aus Woringen nachgefragt, was es mit ungewöhnlichen Schokoladen-Kreationen auf sich hat.
Salz ist ein natürlicher Geschmacksverstärker
Süß und Salzig oder süß und scharf – „Das klingt im ersten Moment nicht nach Harmonie“, sagt Kathrin Schefter, die Brand Managerin der Confiserie Heilemann. Salz sei aber ein natürlicher Geschmacksverstärker, erklärt sie. Gerade die Süße von Schokolade käme dadurch besser zur Geltung. „Deswegen kommt in süßen Rezepten oft eine Prise Salz zum Einsatz.“
Wie entstehen die Ideen von neuen Schokoladen-Varianten?
Der Entstehungsprozess von neuen Schokoladen-Variationen ist absolute Teamarbeit, erzählt Schefter. Ein Team aus Produktentwicklern und Produktmanagement beobachtet Trends auf dem Schokoladen-Markt. Aber auch der Blick über den eigenen schokoladengetränkten Tellerrand lohnt sich: „Wir beobachten auch andere Märkte, die ihrer Zeit immer etwas voraus sind.“ Das sei beispielsweise die Eis- oder Getränkebranche.
Wie kreiert man eine neue Schokoladen-Sorte?
„Nachdem das Team sich auf eine Richtung festgelegt hat, bestellt die Einkaufsabteilung die benötigten Rohstoffe und Zutaten“, sagt Schefter. Dann gehe es in die experimentelle Testphase: Die Produktentwickler versuchen sich in unterschiedlichen Kombinationen und erstellen Prototypen von jeder Schokolade, sogenannte Handmuster. Diese Muster verkostet dann das Sensorik-Team und bewertet die Kreation. Zu süß? Zu scharf?
Wenn dann laut Schefter die perfekte Geschmackskombination dabei ist und die Geschäftsführung ihr Okay gibt, geht es in die nächste Entwicklungsstufe. Die neue Schokolade-Sorte wird regelmäßig nach Optik, Geschmack und Qualität beurteilt. Es gibt ausgelagerte Tests.
Hat die Schokoladen-Sorte auch diese Stufe gemeistert, steht ihr die Markteinführung bevor.
Hat sich in den letzten Jahren der Schokoladen-Genuss verändert?
„Corona hat das Naschverhalten und das Kaufverhalten der Verbraucher geändert“, sagt die Brand Managerin. Der Verbrauch „zu Hause“ sei gestiegen – Geschenkanlässe gab es in den vergangenen Pandemiejahren weniger. Aber große Veränderungen habe es in der Schokoladenbranche nicht gegeben.
Was ist die beliebteste Schokoladensorte in Deutschland?
In Deutschland verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich neun Kilogramm Schokolade im Jahr. Die beliebteste Schokoladensorte ist mit Abstand die klassische (Edel)Vollmilch, weiß Schefter. Auf Platz zwei thront Nougat, danach naschten die Deutschen am liebsten Bitterschokolade oder weiße Schokolade.
Ganz weit oben bei den Schokoladen-Variationen stehen Marzipan, Traube-Nuss, Keks oder Pfefferminz-Schokolade auf dem Einkaufszettel der Verbraucher.
Möglicherweise ist es nun also Zeit etwas Kurioses zu versuchen. Senf-Schokolade? Oder Brokkoli mit Schokoladenhülle?
Zu gewagt? Bleiben wir doch lieber bei den klassischen Kreationen und halten uns an die Pfefferminzschokolade.
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