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Ulmer Münstergemeinde verteidigt Entscheidung zu Krippenfiguren

Rassismus-Debatte

Ulmer Münstergemeinde verteidigt Entscheidung zu Krippenfiguren

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    Die Ulmer Münstergemeinde empfindet die Darstellung des Melchior als rassistisch und möchte die Heiligen Drei Könige daher in diesem Jahr nicht ausstellen.
    Die Ulmer Münstergemeinde empfindet die Darstellung des Melchior als rassistisch und möchte die Heiligen Drei Könige daher in diesem Jahr nicht ausstellen. Foto: Sebastian Gollnow

    Die Entscheidung der Münstergemeinde in Ulm, die Heiligen Drei Könige in diesem Jahr nicht zu zeigen, hat bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt und vielfach Kritik hervorgerufen. Nun hat sich die evangelische Kirchengemeinde gegen Kritik verteidigt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme geht Dekan Ernst-Wilhelm Gohl mit Fragen wie "Wird die Bibel jetzt in Ulm umgeschrieben?" oder "Was erlauben Sie sich überhaupt?" auf mehrere Vorwürfe an die Gemeinde ein.

    Die Gemeinde machte in der Mitteilung erneut deutlich, dass es ihr nicht darum geht, eine einzelne Figur, etwa weil sie schwarz ist, aus der Weihnachtskrippe des Ulmer Münsters zu verbannen. Vielmehr sei die Darstellung "voller Klischees und grotesk überzeichnet".

    Rassismus-Debatte: Ulmer Münstergemeinde missfällt Darstellung des Melchior

    Eine Kommentierung der Figur des Melchior sei ebenfalls keine Möglichkeit gewesen, heißt es. "Wir können nicht eine Figur aufstellen, um dann daneben zu schreiben, dass wir uns von der herabsetzenden Art und Weise der Darstellung distanzieren." Die Figur einfach zu ersetzen, hätte die Gemeinde zudem "schäbig und feige" gefunden. Im neuen Jahr soll der Umgang mit den Krippenfiguren öffentlich mit den Gemeindemitgliedern diskutiert werden.

    In der vorigen Woche war bekannt geworden, dass die Gemeinde die Heiligen Drei Könige wegen einer aus heutiger Sicht rassistischen Darstellung des Melchior in diesem Jahr nicht in der Weihnachtskrippe des Ulmer Münsters zeigen möchte. Auch der Bayerische Landtag diskutiert über das "Mohr"-Wappen.

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